Übung "Vorsorge05" erfolgreich verlaufen  

erstellt am
25. 11. 05

Wien (bmi) - Die Katastrophenschutzübung "Vorsorge05" am 23. November 2005 im Raum Schwechat (NÖ) und Wien ist planmäßig abgelaufen. Rund 500 Einsatzkräfte von Polizei, Bundesheer, Feuerwehr und Rettung waren an der Übung beteiligt. Ein Evaluierungsteam, das den Übungsverlauf beobachtete, wird eine Analyse des Einsatzes vornehmen und etwaige Optimierungsvorschläge für die Kooperation zwischen Blaulichtorganisationen und Behörden einbringen.

Ausgangslage für die Übung war eine Internationale Konferenz in Wien. Deshalb wurden routinemäßig die Kontrollen bei den Verkehrsrouten vom und zum Flughafen Wien-Schwechat verstärkt. Bei der Kontrolle eines Fahrzeugs mit französischem Kennzeichen zieht einer der drei Fahrzeuginsassen eine Schusswaffe und verletzt den kontrollierenden Polizisten durch einen Treffer schwer. Das Fahrzeug durchbricht eine Sperre und rast in in Richtung Schwechater Stadtgebiet davon. Die Fahndung wird sofort ausgelöst.

Einige Minuten später wird ein schwerer Verkehrsunfall durch ein vorerst unbekanntes Fahrzeug auf der B 9 gemeldet. Ein Unfallauto wird kurz darauf als das gefahndete Fahrzeug identifiziert – alle drei Insassen wurden beim Unfall getötet. Außerdem sind durch den Unfall weitere 80 Personen (Insassen eines Busses und eines PKWs) verletzt worden. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst werden alarmiert.

Die Einsatzkräfte finden im gefahndeten Fahrzeug Handgranaten, chemische Substanzen, radioaktives Kobalt-60 und Pläne, die auf einen geplanten Anschlag gegen die Internationale Konferenz in Wien schließen lassen. Sofort wird der Entschärfungsdienst des Bundeskriminalamts, "Strahlenspürer" des Landespolizeikommandos Wien und die ABC-Abwehr des Bundesheeres angefordert. Ein Großeinsatz wird ausgelöst, zusätzliche Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes werden angefordert. Im Innenministerium wird der Krisenstab eingerichtet.

Nach der Dekontaminierung des Unfallorts und der Personen durch das Bundesheer treten die Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes auf den Plan. Die Verletzten werden in die umliegenden Spitäler in Niederösterreich und Wien verbracht.

Durch die Ermittlungsergebnisse in Schwechat werden die Sicherungsmaßnahmen bei der Internationale Konferenz in Wien weiter verschärft. Eine vermeintliche terroristische Zelle wird im Konferenzgebäude vermutet. Rasch werden die Maßnahmen zur Evakuierung der Konferenzteilnehmer gesetzt. Der Aufenthaltsort der Terroristen im Gebäude wird ausgemacht, die Zugriffsmaßnahmen und das Heranführung der Spezialkräfte des Einsatzkommandos Cobra geplant.

Bei der Evakuierung der Konferenzteilnehmer kommt es zu einer Rauchentwicklung in den Räumen des Konferenzzentrums. Die Konferenzteilnehmer werden erstversorgt, einige werden wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung in Wiener Spitäler abtransportiert. Schließlich erfolgt der Zugriff des Einsatzkommandos Cobra auf die "terroristische Zelle", die Verdächtigen werden festgenommen. Im Unterschlupf der Terroristen wird weißes Pulver gefunden – es besteht der Verdacht, dass es sich bei diesem Pulver um "Anthrax" handelt. Der Spürtrupp des Österreichischen Bundesheers wird zur Assistenz gerufen und sichert das Material.

Mit der Planung und Leitung der vom Bundeskanzleramt initiierten Übung des Staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements (SKKM), war der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Dr. Erik Buxbaum, betraut. Unter anderem im Hinblick auf Österreichs EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 wurden mit der Übung nicht nur die Zusammenarbeit der verschiedenen Blaulichtorganisationen und Behörden sondern auch das Funktionieren der Einsatz- und Führungsstäbe geprobt. Ersten Erkenntnissen zu Folge ist sowohl die Stabsübung als auch die Einsatzübung ohne größere Probleme abgelaufen. Detaillierte Erkenntnisse werden die Beobachtungen des Evaluierungsteams bringen – die Ergebnisse werden in die Planung künftiger Einsätze einfließen.
     
zurück