Luftstreitkräftekommandant Wolf weist falsche Darstellungen in den Medien zurück
Wien (bmlv) - In einigen Medien war zu lesen, dass Luftstreitkräftekommandant Generalmajor Erich
Wolf gesagt haben soll, "es habe sich erst jetzt der Verdacht erhärtet, dass die Maschine tatsächlich
Gefangene des US-Geheimdienstes an Bord gehabt haben könnte." Wolf weist zurück, diese Aussage gemacht
zu haben. Richtig ist vielmehr, dass ohne Zwischenlandung nicht feststellbar sei, was oder wen ein Flugzeug transportiere.
"Grundsätzlich wird nach internationalem Recht nach Treu und Glauben gehandelt. Man kann also nicht davon
ausgehen, dass bei der Deklaration von Flügen nach Strich und Faden betrogen wird", sagt der Luftstreitkräftekommandant.
"Wenn wir ins Ausland fliegen, nehmen wir denselben Vertrauensgrundsatz in Anspruch."
Im Folgenden eine Aufstellung der Fakten: Warum es zu einem Einsatz der Draken kam, begründet Wolf wie folgt:
Die Maschine des Typs C-130 war vom militärischen Teil des Flughafens Frankfurt gestartet, allerdings zivil
deklariert. Daraufhin wurde eine Drakenrotte beauftragt, das Flugzeug zu überprüfen.
Der Start der Draken in Linz-Hörsching erfolgte am 21. Jänner 2003 exakt um 0946 Uhr. Sechs Minuten später
hatten die Piloten Sichtkontakt zu der US-Maschine. Die österreichischen Abfangjäger begleiteten dann
das Flugzeug bis in den Raum St. Pölten.
Die Identifizierung hatte ergeben, dass die im Flugplan aufscheinenden Angaben mit der Realität übereinstimmen.
Es handelte sich um ein Luftfahrzeug der Type C-130 mit zivilem Anstrich und einem zivilen Kennzeichen gemäß
Flugplan. Darüber hinaus war das Flugverhalten (Flughöhe, Geschwindigkeit, Funkkontakt) in völliger
Übereinstimmung mit den diesbezüglichen Regelungen der Zivilluftfahrt. Da keine Verletzung derLufthoheit
vorlag, erfolgten keine weiteren Maßnahmen.
Zwischen 80 und 100 Einsätze gibt es pro Jahr. In den meisten Fällen ist fehlender Funkkontakt von Zivilmaschinen
der Grund. In der Regel identifizieren und dokumentieren die Piloten eine verdächtige Maschine und begleiten
sie bis zur Grenze. |