Staatssekretär Winkler bei einer Tagung von Amnesty International zur menschenrechtlichen
Verantwortung der EU
Wien (bmaa) - "Die Frage der Menschenrechte ist ein Eckpfeiler der österreichischen Außenpolitik,
der auch während unseres Ratsvorsitzes eine wesentliche Rolle spielen werden", so Staatssekretär
Hans Winkler am Freitag (02. 12.) in seiner Rede anlässlich einer Tagung von Amnesty International zur
Frage der menschenrechtlichen Verantwortung der EU. "Die Menschenrechte sind kein separiertes Element, sondern
integraler Bestandteil jeglichen Handelns in der EU", unterstrich der Staatssekretär.
In seinem Beitrag ging Winkler auf die Prioritäten während der österreichischen Ratspräsidentschaft
im Bereich der Menschenrechte ein. "Trotz vieler positiver Entwicklungen stehen wir weiterhin vor großen
Herausforderungen. Konkrete Verbesserungen und Reformen in Gesetz und Handeln müssen greifbare Verbesserungen
für die Menschen bringen". Besondere Schwerpunkte sieht Winkler im weiteren Eintreten für die weltweite
Abschaffung der Todesstrafe, dem Verbot von Folter und Misshandlung, der verstärkten Zusammenarbeit der EU
mit den Vereinten Nationen zum Schutz und zur Unterstützung von Kindern und Frauen in und nach Beendigung
bewaffneter Konflikte.
In diesem Zusammenhang erwähnte Winkler auch das zunehmende Engagement und die konkrete Verantwortung der
EU in weltweiten Friedensmissionen. In der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik unterhält die EU
eine Reihe von Dialogen und Konsultationen mit Drittstaaten, die in diversen Abkommen und Verträgen ihren
Niederschlag finden. "Gerade auf diesem Wege nimmt die EU das Recht in Anspruch, sich international für
Menschenrechte einzusetzen", betonte er weiters.
Winkler hob in seiner Rede auch die Errichtung der Europäischen Menschenrechtsagentur in Wien hervor. "Zur
Schaffung von Synergieeffekten im Bereich der Menschenrechte wird die Errichtung dieser Agentur einen wesentlichen
Beitrag darstellen". Winkler entkräftete aber auch im selben Atemzug die Befürchtung, dass es sich
hierbei um eine Konkurrenz zum Europarat oder anderen bereits bestehenden Institutionen handeln werde.
Als weiteren Punkt hob er die Umsetzung der Ergebnisse des UN-Gipfels, nämlich die Errichtung eines Menschenrechtsrates,
der die bestehende Menschenrechtskommission ersetzen solle, hervor. "Es geht uns um eine schlagkräftige
und glaubwürdige UN Instanz zum Schutz der Menschenrechte in aller Welt". Winkler hoffe, dass die derzeit
laufenden Verhandlungen über die Resolution zur Errichtung des Menschenrechtsrates bis Ende des Jahres abgeschlossen
werden können. |