Forschungs- und Technologierbericht 2005  

erstellt am
02. 12. 05

 Fuhrmann: Bericht belegt erfreuliche Quote
Bericht im Wissenschaftsausschuss - Steigerung der Ausgaben der öffentlichen Hand - Broukal soll anerkannte Erfolge nicht in Frage stellen
Wien (övp-pk) - Auf die "ausgesprochen erfreuliche Forschungs- und Entwicklungsquote" verwies die Obfrau der Jungen ÖVP, Abg. Silvia Fuhrmann, am Donnerstag (01. 12.) anlässlich des Wissenschaftsausschusses, bei dem der Österreichische Forschungs- und Technologiebericht 2005 auf der Tagesordnung steht. "Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden in Österreich im Jahr 2005 nach Schätzungen von Statistik Austria 5,77 Milliarden Euro betragen. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Jahr 1999 um etwa 53 Prozent. 1999 betrugen die Forschungsausgaben 3,76 Milliarden Euro. Auch Herr Broukal soll dies zur Kenntnis nehmen und allgemein anerkannte Erfolge nicht ständig in Frage stellen. Er wäre gut darin beraten, anstatt ständig zu polemisieren, einmal konstruktive Vorschläge zu liefern und nicht nur immer alles schlecht zu reden", so Fuhrmann, Mitglied im Wissenschaftsausschuss, weiter.

Wie auch die Statistik Austria feststellte, war für die Jahre 2003 bis 2005 eine markante Steigerung der Ausgaben der öffentlichen Hand zu vermerken. Diese übertraf die Steigerungsrate der Ausgaben des Unternehmenssektors deutlich: Insbesondere in den Jahren 2004 und 2005 haben außerordentliche Förderungsmaßnahmen des Bundes eine erhebliche Erhöhung der für die Durchführung von Forschungs- und Entwicklung zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel bewirkt, wies Fuhrmann unter anderem auf die Nationalstiftung für Forschung hin.

Die Erhöhung der F&E-Quote werde als ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Lissabon-Ziele gesehen. Österreich habe sich - wie viele andere EU-Mitgliedsländer auch - das Ziel einer drei Prozent-Forschungsquote für das Jahr 2010 gesetzt. Österreich befindet sich dabei als eines der wenigen europäischen Länder auf diesem "Drei Prozent-Pfad".

2004 seien auch viele neue Aktivitäten im Bereich Frauen in Forschung und Technologie entwickelt worden. Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) hat Mittel für neue Maßnahmen innerhalb der Initiative fFORTE - eine Initiative zur Stärkung von Frauen in Forschung und Technologie, die auch Karrierehindernisse während einer beruflichen Laufbahn in Wissenschaft, Forschung und Unternehmen abbauen will, - empfohlen. Die neuen Maßnahmen beschäftigen sich beispielsweise mit Netzwerkaufbau, einer Expertinnendatenbank und der Erhöhung des Frauenanteils in Fachhochschulen.

Österreich sei zudem als Standort für F&E-Einrichtungen ausländischer Unternehmen interessant. Ausländische Einrichtungen - meist Unternehmen - haben, gemessen an der Zahl der Patente in ihrem Besitz, einen Anteil von etwa 38 Prozent an der gesamten Forschungs- und Entwicklungsleistung des heimischen Unternehmenssektors. Österreich gehört hier zu den am stärksten internationalisierten Ländern in Westeuropa.

Weiters habe Österreich, was die Humanressourcen für Forschung und Entwicklung betrifft, in den letzten Jahren zum europäischen Durchschnitt aufgeschlossen. Während Österreich 1998 mit rund 4,8 Forscher/innen je 1.000 Beschäftigte noch unter dem Schnitt der EU-25 lag, konnte bis 2002 ein beträchtlicher Anstieg auf 6,1 Forscher/innen je 1.000 Beschäftigte verzeichnet werden.

"Die Daten zeigen, dass Österreich mit seiner Forschungs- und Entwicklungspolitik auf dem richtigen Weg ist", schloss Fuhrmann.

 

Broukal: Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen
Wer die Geldentwertung nicht in Rechnung stellt, soll nicht über Statistiken reden
Wien (sk) - "Es gehört leider immer mehr zum schlechten Ton von ÖVP-Aussendungen, bei langjährigen Vergleichen von Staatsausgaben auf die Geldentwertung zu vergessen. Ein Euro von 1999 ist heute bestenfalls 90 Cent wert. Daher ist es falsch, einen Euro von vor sechs Jahren mit einem Euro von heute gleichzusetzen", stellte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal zu einer Aussendung der ÖVP-Abgeordneten Fuhrmann fest. Diese beharrt darauf, dass der Anstieg der Forschungsquote von 1,88 Prozent vom BIP im Jahr 1999 auf 2,35 Prozent einer Steigerung von 53 Prozent gleichkommt. "Tut leid, Frau Kollegin, mehr als 25 Prozent Steigerung sind nicht drinnen, so lange man nicht Geldwert von vorgestern mit Geldwert von heute gleichsetzt", sagte Broukal abschließend.
     

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