Außenministerin Plassnik trifft dänischen Amtskollegen Per Stig Møller
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik ist am Mittwoch (30. 11.) mit dem
Außenminister von Dänemark Per Stig Møller zu einem Arbeitsgespräch zusammengetroffen.
Im Vordergrund der Gespräche standen aktuelle europäische Themen wie die Finanzielle Vorausschau, die
EU-Erweiterung und die Debatte über die Zukunft Europas. Weiters informierte Außenministerin Plassnik
ihren Amtskollegen über die Vorbereitungen zur österreichischen EU-Präsidentschaft.
"Wir haben mit Dänemark ausgezeichnete freundschaftliche Beziehungen. Im wirtschaftlichen und auch im
kulturellen Bereich findet ein reger Austausch zwischen unseren Ländern statt", so die Außenministerin.
Die österreichische Botschaft in Kopenhagen unterstützt laut Plassnik vor allem Projekte in den Bereichen
der zeitgenössischen Musik, der bildenden Kunst und des zeitgenössischen österreichischen Films.
"Dänemark hat im Jahr 2002 eine sehr erfolgreich EU-Präsidentschaft absolviert, indem es dabei lösungsorientiert
und pragmatische vorgegangen ist. Während der dänischen Präsidentschaft wurden zum Beispiel die
schwierigen Beitrittsverhandlungen mit den zehn Ländern Ost- und Südeuropas abgeschlossen, die Liberalisierung
der Energiemärkte vereinbart und eine Einigung über die Kennzeichnung von Gen-Lebensmitteln erzielt",
so die Außenministerin.
"Eine unserer Hauptaufgaben während unserer Präsidentschaft sehe ich in der Absicherung und Weiterentwicklung
des europäischen Lebensmodells. Dieses Modell macht Europa einzigartig, denn es betont wie kein anderes System
die Gerechtigkeit, die Solidarität und den Respekt der Vielfalt. Gleichzeitig gerät es in einem globalisierten
Markt zunehmend unter Druck. Das Ziel unserer Präsidentschaft ist daher, das Überleben dieses einzigartigen
Lebensmodells zu sichern", so die Außenministerin.
"Eine aktuelle Herausforderung ist die Finanzielle Vorausschau. Die Zeit ist nun reif für eine Lösung,
die von allen Mitgliedstaaten akzeptiert wird. Eine zeitgerechte Einigung ist notwendig, da sonst die thematischen
Vorschläge den europäischen Gesetzgebungsprozess nicht rechtzeitig durchlaufen können und Mitgliedstaaten
ihre nationale Umsetzung nicht planen können; besonders die neuen Mitgliedstaaten wären davon betroffen",
so die Außenministerin.
Die Außenminister erörterten auch die aktuelle Situation im Nahen Osten: "Die Öffnung des
palästinensischen-ägyptischen Grenzübergangs in Rafah ist ein Beispiel für das Vertrauen, das
der Europäischen Union als politischem Partner entgegengebracht wird. Die Europäische Union beweist mit
ihrem Engagement, dass sie bereit ist, sichtbar Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig zeigt es, dass die
Nachfrage nach Europa in der Welt steigt", so Plassnik. |