Prinz:
Wir geben den Kindern Recht!
Familienausschuss diskutiert nationalen Aktionsplan zur Stärkung von Kinderrechten
Wien (övp-pk) - 25.000 Kinderstimmen sind im Nationalen Aktionsplan für Kinderrechte festgeschrieben.
Gemeinsam mit rund 3.500 Expertinnen und Experten formulierten sie an die 200 Forderungen zur Stärkung ihrer
Rechte. Rund 80 Prozent dieser Forderungen, die unter dem Titel "Ein kindgerechtes Österreich" zusammengefasst
wurden, sind bereits umgesetzt oder in Umsetzung. "Wir geben den Kindern Recht und Stimme", sagte der
ÖVP-Abgeordnete Nikolaus Prinz am Mittwoch (30. 11.) zur Behandlung des Aktionsplanes im parlamentarischen
Familienausschuss.
Die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen ist für den ÖVP-Abgeordneten
nicht nur eine Frage des Respekts, sondern des verantwortungsvollen Umgangs mit unserer Zukunft. "Nur wenn
unsere Kinder mit Geborgenheit, Verständnis, sozialer und finanzieller Sicherheit und den besten Ausbildungsmöglichkeiten
aufwachsen können, werden sie zu jenen Persönlichkeiten reifen, die auch uns eine sichere Zukunft garantieren",
betont Prinz.
Mit der Einführung des Kinderbetreuungsgeldes, das Recht auf Teilzeitarbeit für Eltern kleiner Kinder,
mehr Geld für Familien mit mehreren Kindern und der gemeinsamen Obsorge nach einer Scheidung haben wir bereits
in den vergangenen Jahren die Lebenssituation der Kinder verbessert. Anreize für familienfreundliche Initiativen
werden sowohl in der Arbeitswelt als auch auf Gemeindeebene gesetzt. "Chancengleicher Zugang bei differenzierten
Bildungsangeboten ist in unserem Land Konsens. Der bedarfsorientierte Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung
ist bereits im Gange", so Prinz.
Mit der konstruktiven Zusammenarbeit von "großen und kleinen Experten" im Nationalen Aktionsplan
wurde ein wichtiger Schritt für ein "kindgerechtes Österreich" gesetzt. "Dieser Diskussionsprozess
muss auch in Zukunft fortgesetzt werden. Eine verfassungsrechtliche Verankerung der Kinderrechte wäre eine
fabelhafte Anerkennung dieser Leistungen", schloss Prinz.
|
Kuntzl für Initiative bei Kinderbetreuungseinrichtungen
Wien (sk) - "Das Gebot der Stunde wäre es, wirklich in Kinderbetreuungseinrichtungen
zu investieren", so SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl am Dienstag (29. 11.) im Rahmen einer Diskussion
des katholischen Familienverbandes zum Thema "Wertsicherung der Familienleistungen – Erhöhung der Familienbeihilfen".
Investitionen in die Institutionen und Infrastruktur würden es Frauen auch erleichtern, wieder in den Beruf
einzusteigen und so die dramatische Quote der von Armut bedrohten Frauen zu senken, so Kuntzl.
Die Familiensprecherin der SPÖ betonte, dass eine Flexibilisierung beim Kindergeld wünschenswert wäre.
So sollte das Kindergeld auch kürzer, davor aber entsprechend höher bezogen werden können. "Das
würde einen Anreiz bieten, die Babypause nicht zu lange werden zu lassen und auch Väter stärker
für eine Babypause animieren zu können", betonte Kuntzl.
Wenn man in Gesprächen und Umfragen feststellt, dass der Familien- und Kinderwunsch bei jungen Menschen weiterhin
weit verbreitet ist, dann müsse man sich angesichts der Tatsache, dass die Realisierung dieser Wünsche
immer seltener stattfindet, die Frage stellen, warum dies so sei, so Kuntzl. "Wir leben in einem Land, wo
es sehr hohe Familienleistungen gibt. Sehr hoch auch und gerade im internationalen Vergleich. Man kann also davon
ausgehen, dass Geldleistungen allein nicht ausreichend sind", betonte die SPÖ-Familiensprecherin. In
Ländern, die stärker in die Rahmenbedingungen investieren, werde der Kinderwunsch deutlich häufiger
in die Realität umgesetzt.
"Das Gebot der Stunde wäre es, wirklich in Kinderbetreuungseinrichtungen zu investieren", so Kuntzl.
Ein verbessertes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen würde auch eine entsprechende Frühförderung
aller Kinder bieten. "Nur wenn man Talente aber auch Schwächen früh erkennt, kann man diese auch
entsprechend fördern beziehungsweise unterstützen", sagte Kuntzl. Des Weiteren würde eine solche
Förderung auch den Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf erleichtern. Eine wesentliche Voraussetzung, um
Frauen auch auf Dauer in einer guten Erwerbstätigkeit zu halten. Dies sei gerade angesichts der akuten Armutsgefährdung
von Frauen und der Pensionsreform mit der großen Armutsfalle für Frauen im Alter von großer Bedeutung,
führte Kuntzl aus. |