Wien (rk) - Im Rahmen der Konferenz der LandtagspräsidentInnen, die am Montag, 28. und Dienstag, 29.
November im Wiener Rathaus unter dem Vorsitz des Wiener Landtagspräsidenten Johann Hatzl stattfand, verabschiedeten
die Teilnehmer eine Resolution zum Thema "Daseinsvorsorge - die Zukunft der Leistungen von allgemeinem Interesse
in Europa" und richteten einen Appell an die Bundesregierung, den Inhalt dieser Resolution auf europäischer
Ebene zu vertreten. Die Resolution fordert unter Hinweis auf die Ausrichtung der Daseinsvorsorge auf das Gemeinwohl
die Ausnahme der entsprechenden Leistungen vom Anwendungsbereich des Richtlinienentwurfs über Dienstleistungen
auf dem Binnenmarkt. Landtagspräsident Johann Hatzl informierte gemeinsam mit dem Kärntner Landtagspräsidenten
DI Jörg Freunschlag und dem burgenländischen Landtagspräsidenten Walter Prior im Rahmen der Pressekonferenz
des Bürgermeisters die Medien über diese Resolution und die weiteren in der Konferenz besprochenen Themen.
Sämtliche LandtagspräsidentInnen haben sich Montag und Dienstagvormittag zu der halbjährlich stattfindenden
Konferenz der Landtagspräsidenten getroffen. Den Vorsitz bei der LandtagspräsidentInnenkonferenz führt
noch bis Jahresende der 1. Präsident des Wiener Landtages, Johann Hatzl. Auf dem Programm standen neben der
Konferenz die Kranzniederlegung an der Bundespräsidentengruft am Zentralfriedhof, der Empfang beim Bundespräsidenten
Dr. Heinz Fischer und die Besichtigung der Gasometer, das Wiener Stadt- und Landesarchiv und der Hauptkläranlage
der Entsorgungsbetriebe Simmering.****
Resolution zum Thema "Daseinsvorsorge" - Appell an die Bundesregierung
Bei der Konferenz wurde als Kernthema die Daseinsvorsorge debattiert und eine Resolution zum Thema "Daseinsvorsorge
- die Zukunft der Leistungen von allgemeinem Interesse in Europa" beschlossen: Alle Länder, Städte
und Gemeinden stellen ihren Bürgerinnen und Bürgern täglich ein vielfältiges Angebot qualitativ
hochwertiger öffentlicher Dienstleistungen zur Verfügung: Wasserversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung,
Gesundheits- und soziale Dienstleistungen, öffentlicher Personennahverkehr u.v.a.
Die Landtagspräsidentinnen und Landtagspräsidenten betonen in ihrer Resolution, dass öffentliche
Dienstleistungen zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürger vorrangig anderen Prinzipien als jenem der Gewinnmaximierung
unterworfen sein sollen und unterstützen die Forderungen auf Ausnahme der Leistungen der Daseinsvorsorge vom
Anwendungsbereich des Richtlinienentwurfs über Dienstleistungen im Binnenmarkt, auf Beendigung der sektoralen
Liberalisierungsbestrebungen im Bereich der Daseinsvorsorge durch die Europäische Kommission sowie auf beihilfen-
und wettbewerbsrechtliche Zulässigkeit der Finanzierung von Leistungen der Daseinsvorsorge.
Die LandtagspräsidentInnenkonferenz appelliert an die Bundesregierung, bei Verhandlungen des Rates auf allen
Ebenen diese Forderungen zu vertreten.
Referate und Diskussionen u.a. über die Aufwertung des Bundesrates
Auf der Tagesordnung standen u. a. ein Referat von Ewald Walterskirchen vom WIFO (Thema: Wirtschaftsausblick für
Österreich; Entwicklung der Bundesländer in den nächsten Jahren), Referate des Generalsekretärs
des Österreichischen Städtebundes Erich Pramböck und des Österreichischen Gemeindebundes Robert
Hink über "Mittelfristige Aufgaben und Finanzentwicklung der Städte und Gemeinden" sowie ein
Bericht von Vertretern der Landes- Rechnungshöfe und des Kontrollamtes der Stadt Wien über eine intensive
Zusammenarbeit und neue gemeinsame Ausbildungsstandards in der öffentlichen Finanzkontrolle. |