Großer Russlandtag in der WKÖ am 1. Dezember – der Nordwesten Russlands stellt sich
österreichischen Unternehmen vor
Wien (pwk) - Anlässlich des Großen Russlandtages am 1. Dezember in der Wirtschaftskammer
Österreich, wird eine höchstrangige russische Regierungsdelegation unter Führung des Präsidentenbeauftragten
für die Nordwestregion Russlands, Ilya Klebanov, die Nordwestregion Russlands vorstellen und Gespräche
mit österreichischen Unternehmensvertretern führen. Das Interesse heimischer Unternehmen an den Besuchern
aus Russlands Nordwesten ist enorm - mehr als 220 Vertreter österreichischer Firmen haben ihre Teilnahme am
Russlandtag angemeldet und mehr als 370 Einzelgespräche vereinbart. Zusätzlich wird Ilya Klebanov um
9:45 Uhr in einer Pressekonferenz Medienvertretern Rede und Antwort stehen.
Die Nordwestregion Russlands mit 14 Millionen Einwohner und 1,7 Millionen km² Fläche (ca. 20 Mal
die Größe Österreichs) ist innerhalb der russischen Föderation eine der wichtigsten Destinationen
des österreichischen Außenhandels und des Russlandtourismus. Der Föderationsbezirk verfügt
über ca. 60% der Wälder des europäischen Teils der Russischen Föderation und hat große
Vorkommen an Erdöl, Erdgas, Kohle und Erzen sowie eine sehr diversifizierte Industrie. Die Hauptstadt der
Nordwestregion, St. Petersburg, ist die zweitwichtigste Stadt Russlands.
„Russland entwickelt sich generell zu einem der bedeutendsten Handelspartner Österreichs“, betont Walter Koren,
Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ. „Während die Ausfuhrzuwächse in
die wichtigsten Exortzieldestinationen Österreichs, wie Deutschland und Italien, in den letzten Jahren nur
leicht anstiegen oder sogar stagnierten, lag das Exportplus nach Russland immer im zweistelligen Prozentbereich“,
so Koren weiter. 2003 wurde ausfuhrseitig erstmals die Milliardengrenze überschritten und im vergangenen Jahr
legten die Ausfuhren um satte 22,6% auf 1,4 Mrd. Euro zu. Eine Tendenz, die sich auch heuer fortsetzt. In den ersten
neun Monaten lag das Exportplus im vergleich zur Vorjahresperiode bei 20,4% (Volumen: 1,2 Mrd. Euro). Die Struktur
der österreichischen Exporte nach Russland hat sich nicht massiv verändert, wenn auch eine noch stärkere
Dominanz der Maschinenlieferungen zu bemerken ist. Etwa 40% der Exporte sind dem Sektor Maschinenbauerzeugnisse
zuzurechnen. Diese Gruppe wird gefolgt von chemischen Erzeugnissen mit einem Anteil von 20% und bearbeiteten Waren
und Fertigwaren mit einem Anteil von je 15%.
So wie die österreichischen Russlandexporte, befindet sich auch die russische Wirtschaft im Hoch. Nachdem
sie im Jahr 2003 real um starke 7,3% gewachsen war, zeigte auch 2004 mit 7,1% ein Wirtschaftswachstum über
den Erwartungen. Im Durchschnitt der Jahre seit 1999 lag das reale Wachstum bei 6,7%. Koren: „Durch den unverändert
hohen Ölpreis ist auch für heuer mit keinem Einbruch zu rechnen und die Wachstumsmotoren privater Konsum,
Bauwirtschaft, Stahlindustrie, Öl- und Erdgasindustrie, Chemieindustrie und verwandte Sektoren, aber auch
Dienstleistungen, zeigen sich weiterhin sehr stark.“ Nicht nur von der Russischen Regierung, sondern auch von ausländischen
Experten wird ein weiteres Wachstum der russischen Wirtschaft von über 5% in den Jahren bis 2007 erwartet
und nur ein Einbruch des Ölpreises auf unter die als Minimalpreis in der Budgetprognose erwarteten 28 US-Dollar
könnte Gefahr für die Wirtschaft bedeuten, da die russische Wirtschaft noch immer stark öl-, gas-
und rohstofflastig ist. |