Filmschau, 16. bis 22.Dezember 2005, Metro Kino
Wien (filmarchiv) - An den heute fast schon vergessenen österreichischen Tanz- und Filmstar
La Jana erinnert eine weitere Schau unseres dichten Dezember-Programms. Vor hundert Jahren in Mauer bei Wien geboren,
debütiert sie 1925 an der Seite von Leni Riefenstahl in WEGE ZUR KRAFT UND SCHÖNHEIT. In Jaques Feyders
legendärer Zola-Verfilmung THÉRESE RAQUIN (1928) übernimmt sie eine erste anspruchsvolle Rolle,
das in Berliner Revue-Theatern erworbene Star-Image vermag sie dann zusehends auch auf ihre Filme zu übertragen.
Wegen ihrer knabenhaften Statur und ihres ephebenhaften Auftretens avanciert die rassige Tänzerin bald zu
einer Ikone der Homosexuellen. Im sterilen NS-deutschen Kino füllt La Janas Spiel mit Erotik und Leidenschaft
eine Marktlücke, ihre ekstatischen Tanzauftritte sind Höhepunkte von Erfolgsproduktionen wie TRUXTA (1937)
oder STERN VON RIO (1940). Die Premiere des letzteren Films erlebt La Jana nicht mehr - ihr früher Tod ließ
viel Platz für Legendenbildungen und brachte ihr postum kultische Verehrung. |