Das Thema Menschenrechte wird ein wichtiges Anliegen während der bevorstehende Ratspräsidentschaft
Österreichs
Wien (bmaa) - Anlässlich des internationalen Tags der Menschenrechte unterstrich Außenministerin
Plassnik die Bedeutung von Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie für die Schaffung von Sicherheit
und Entwicklung in der Welt. "Der Schutz der Menschenrechte ist ein Kernziel der Außenpolitik der Europäischen
Union und ein Auftrag an die bevorstehende Ratspräsidentschaft Österreichs", so Plassnik.
Österreich wird sich daher gemeinsam mit seinen EU-Partnern für die weltweite Achtung der Menschenrechte
und eine Stärkung des Menschenrechtsschutzes einsetzen. Der EU, aber auch internationalen Organisationen wie
der OSZE, dem Europarat und den Vereinten Nationen, kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Konkret wird Österreich
Maßnahmen zur Unterstützung bedrohter Menschenrechtsverteidiger, zum Schutz von Kindern in Konfliktzonen
und zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe ergreifen. Auch die Einhaltung des absoluten Folterverbots ist ein
zentrales Anliegen. Zur Stärkung der EU Menschenrechtsarbeit wird sich Österreich dafür einsetzen,
dass die EU Menschenrechtsagentur bereits im Jänner 2007 in Wien ihre Arbeit aufnehmen kann. Die Agentur wird
auf der bestehenden Europäischen Beobachtungsstelle gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) aufbauen
und durch die Erstellung von Gutachten, Analysen sowohl den EU-Institutionen als auch den Mitgliedstaaten wichtige
menschenrechtliche Expertise zur Verfügung stellen.
Akzente werde Österreichs Präsidentschaft auch für die Verwirklichung der Rechte der Frauen setzen.
"Frauen, die ihre Rechte verwirklichen, leisten damit auch einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung
der Gesellschaften, in denen sie leben", so die Außenministerin. Daher setze sich Österreich in
EU, OSZE und UNO dafür ein, dass Frauen in Friedensprozessen einen Platz am Verhandlungstisch bekommen und
Frauenanliegen in Friedensmissionen standardmäßig eingeplant werden.
Während der österreichischen Ratspräsidentschaft erwartet Plassnik auch entscheidende Entwicklungen
im Menschenrechtssystem der Vereinten Nationen. Der neue Menschenrechtsrat, dessen Einsetzung auf dem VN-Gipfel
im September beschlossen wurde, soll 2006 seine Tätigkeit beginnen. "Die EU tritt für einen neuen
Menschenrechtsrat ein, der bei akuten Menschenrechtsverletzungen rasch und wirksam handeln kann", bekräftigte
Plassnik
Die Unantastbarkeit der Menschenwürde sei ein Grundwert des europäischen Einigungsprojekts, erinnerte
die Außenministerin. Menschenrechte und das absolute Verbot von Folter dürften daher auch im Kampf gegen
Terrorismus nicht aufgeweicht werden. "Jeder Mensch ist vor Folter und Misshandlung zu schützen, uneingeschränkt
und ohne Ausnahme." Für dieses Prinzip werde Österreich auch während der EU-Präsidentschaft
eintreten. |