NÖ Bio-Bauern erobern jetzt die Großküchen		erstellt am 12. 12. 05
St. Pölten (nöwpd) - Während Bio-Produkte den Kunden der großen Handelsketten längst zum Begriff geworden sind, ist die Bio-Schiene jetzt auch verstärkt im Vormarsch in Richtung Großküchen. Im Handel setzen Niederösterreichs Bio-Bauern bereits an die 150 bis 200 Millionen Euro um, jetzt sind Großküchen deutlich in den Blickpunkt der Bio-Betriebe gerückt. "Rund 100 Großküchen im Land werden bereits mit Bio-Produkten beliefert", sagt Elfriede Berger, Großküchen-Betreuerin der Bio Austria für NÖ und Wien, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Rückenwind erhalten die Bio-Bauern diesbezüglich auch durch einen Landtagsbeschluss, wonach der Anteil an Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Landeseinrichtungen auf mindestens 25 Prozent angehoben werden soll. Die NÖ Landhausküche unter der Leitung von Küchenchef Karl Grübler ist Vorreiter bei dieser Offensive. Der gesamte Bio-Einsatz "macht bei uns rund 50 Prozent des Lebensmittelaufwands aus". Auch bei den Getränken werden teilweise Bio-Produkte eingekauft, sagt Grübler, der insbesondere auf Bezugsquellen aus der Region achtet. Diese Quellen sollten mittlerweile kein Problem mehr sein. Immerhin sind in Niederösterreich derzeit bereits 4.222 Bio-Betriebe registriert, so Agrar-Landesrat Josef Plank, darunter auch eine ganze Reihe von Leitbetrieben. Niederösterreich stellt damit mehr als 20 Prozent der österreichischen Bio-Betriebe und belegt rund 30 Prozent der österreichischen Bio-Flächen (ausgenommen die Almen). Mehr als 100.000 Hektar in Niederösterreich sind Bio-Fläche, oder, so Plank: "Jeder zehnte Landwirt führt einen Bio-Betrieb." Es sind die "lebensfähigeren Betriebe, die biologisch wirtschaften", unterstreicht Karl Erlach, Geschäftsführer der Bio Austria für NÖ und Wien. Deutlich mehr als die Hälfte aller Bio-Betriebe wirtschaften im Vollerwerb. Und mehr noch: "Als wir 1994 begonnen haben", erinnert sich Bio-Bäuerin Eva Hieret aus Maria Anzbach, "da konnten wir vom Betrieb zwar leben, aber heute bieten wir fünf Arbeitsplätze am Hof", zeigt sie auf, dass Bio auch Jobs schafft. Ähnlich auch Leopold Lutz aus Wieselburg. Er beliefert mittlerweile rund 70 Großküchen zwischen Wien und Linz mit Bio-Produkten aus dem eigenen Betrieb und von Partnern. Aus dem Bio-Bauernhof ist ein Bio-Unternehmen mit zehn Mitarbeitern und rund 120 Zulieferern geworden. Daneben bleibt der direkte Weg zum Konsumenten eine wichtige Schiene. "Niederösterreich ist ein Land der Bio-Hofläden", sagt Andreas Karl-Barth vom Bio Austria Regionalmarketing mit Sitz in St. Pölten. Er verweist auf mehr als 700 Bio-Direktvermarkter in Niederösterreich, darunter 70 Hofläden mit breiter Produktpalette oder Vollsortiment. Mehr als 20 Naturkost-Fachgeschäfte und sogar einige Bio-Supermärkte mit Verkaufsflächen bis über 1.000 Quadratmeter runden das Angebot ab. Für die Konsumenten in Niederösterreich hat Bio Austria "BioGenusskarten" für alle Landesviertel aufgelegt. Andreas Karl-Barth: "Innerhalb von 20 Minuten ist in den meisten Bezirken ein Bio-(Hof)laden erreichbar." Die Karten und Adressen kann man auch ­ gratis ­ über das Bio-Austria-Servicetelefon (0810-221314) anfordern. Die Bio-Adressen sowie Rezepte, z.B. von Landhaus-Küchenchef Grübler, findet man im Internet. (au) Informationen: http://www.bio-austria.at
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