Markanter Anstieg des Auslandsgeschäfts – Geschäftsentwicklung der in Österreich
tätigen Kreditinstitute zum 30. September 2005
Wien (oenb) - Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitute
erreichte zum Ende des 3. Quartals 2005 713,77 Mrd Euro. Die Direktkredite an inländische Nichtbanken stiegen
seit Jahresbeginn um 3,3%, wobei sich der Fremdwährungsanteil auf 19,6% (+0,6 Prozentpunkte) erhöhte.
Die Zunahme der Einlagen seit Beginn 2005 (+5,53 Mrd Euro bzw. +2,6%) wurde wesentlich durch die markante Entwicklung
der Sichteinlagen hervorgerufen (+5,05 Mrd Euro bzw. +9,5%). Das bisherige Jahr 2005 war von einem sehr dynamischen
Auslandsgeschäft geprägt. Die Auslandsforderungen stiegen um 20,3% und die Auslandsverbindlichkeiten
um 17,2%.
Die Bilanzsumme überschritt die 700-Mrd-Euro-Grenze
Die stetig ansteigende Entwicklung der unkonsolidierten Bilanzsumme aller in Österreich tätigen
Kreditinstitute dieses Jahres gipfelte Ende September 2005 in einem Volumensstand von 713,77 Mrd Euro und überschritt
damit erstmals zum Ende eines Quartals die 700-Mrd-Euro-Grenze. Die Bilanzsumme verzeichnete somit im bisherigen
Jahr 2005 ein Wachstum von 9,3% bzw. 61,01 Mrd Euro (Vorjahresvergleich 7,4% bzw. 44,91 Mrd Euro).
Der Marktanteil der 10 größten Banken stieg im Jahr 2005 leicht um 0,7 Prozentpunkte auf ein Niveau
von 54,8%.
Zuwachs des Auslandsgeschäfts korrespondiert mit Anstieg der Bilanzsumme
Das Auslandsgeschäft wies im heurigen Jahr expansive Wachstumszahlen auf. Ein 20,3%iger Zuwachs bei
den Auslandsforderungen stand einem 17,2%igem Anstieg bei den Auslandsverbindlichkeiten gegenüber. Zum 30.
September 2005 überstiegen die Forderungen (241,23 Mrd Euro) knapp die Verbindlichkeiten (228,83 Mrd Euro).
Die Anteile des Auslandsgeschäfts gemessen an der Bilanzsumme lagen per 30. 9. 2005 auf der Aktivseite bei
33,8% und auf der Passivseite bei 32,1%.
Kreditnachfrage stieg wieder leicht an
Bei der Kreditnachfrage wurde seit Dezember 2004 ein 3,3%iger Zuwachs verzeichnet, was insgesamt zu einem Stand
von 259,96 Mrd Euro führte. Sowohl Euro- als auch Fremdwährungskredite verzeichneten gegenüber Dezember
2004 einen Zuwachs. Während die Eurokredite um 2,6% zulegten, war bei den Fremdwährungsausleihungen ein
markanter Anstieg im Ausmaß von 6,6%1) festzustellen.
Der Fremdwährungsanteil an den gesamten Ausleihungen stieg durch die unterschiedlich starken Entwicklungen
auf 19,6% (+0,6 Prozentpunkte).
Der Großteil der Euro-Kredite (71%) befand sich im Größenklassensegment bis 10.000 Euro – ein
durchschnittlicher Eurokredit belief sich auf rund 34.500 Euro. Bei den Fremdwährungskrediten wurden die meisten
Kredite (34%) im Segment zwischen 100.000 und 500.000 Euro aufgenommen. Im Durchschnitt lautete ein Fremdwährungskredit
auf rund 138.000 Euro.
Einlagenanstieg auf starken Sichteinlagenzuwachs zurückzuführen
Insgesamt stiegen die Einlagen seit Beginn 2005 leicht um 5,53 Mrd Euro (+2,6%) auf 216,24 Mrd Euro. Diese Zunahme
wurde wesentlich durch die markante Entwicklung der Sichteinlagen hervorgerufen (+5,05 Mrd Euro bzw. +9,5%). Die
Spareinlagen wiesen einen marginalen Rückgang von 0,2% auf, während die Termineinlagen um 3,3% zulegten.
Ende September 2005 erreichten die einzelnen Einlagekategorien Stände von 58,39 Mrd Euro (Sichteinlagen),
22,14 Mrd Euro (Termineinlagen) bzw. 135,72 Mrd Euro (Spareinlagen).
Betrachtet man die Sichteinlagenentwicklung auf bankensektoraler Ebene, so wird deutlich, dass alle Sektoren im
Sichteinlagengeschäft Zuwächse verzeichneten. An der Spitze standen die Aktienbanken (+1,27 Mrd Euro),
die Sparkassen (+0,97 Mrd Euro) sowie die Zweigstellen gem. § 9 BWG (+0,96 Mrd Euro).
Eigenmittel steigen – Eigenmittelquote fiel leicht ab
Der Eigenmittelstand erhöhte sich im Vergleich zum 31. 12. 2004 um 6,5% auf 50,9 Mrd Euro.
Mit 34,51 Mrd Euro entfielen rund zwei Drittel der Eigenmittel auf das Kernkapital. Die unkonsolidierte Eigenmittelausstattung
in Prozent der Bemessungsgrundlage (capital ratio) fiel von 14,6% Ende 2004 auf 14,4%. Die Mindestausstattung liegt
laut Bankwesengesetz bei 8%. |