Theologe der Universität Salzburg erhielt Preis der Österreichischen
Industriellenvereinigung
Salzburg (universität) - Für das 2004 bei Tyrolia, Innsbruck, erschienene Buch „Oikos Europa
zwischen Oikonomia und Oikumene: Globale Marktwirtschaft, EU-Erweiterung und Christliche Verantwortung“ wurde kürzlich
Dietmar W.Winkler, Kirchenhistoriker an der Universität Salzburg, von der Österreichischen Industriellenvereinigung
mit dem WER-Preis (Preis für die Förderung des Dialogs von Wirtschaft, Ethik und Religion) ausgezeichnet.
Winkler hat das Buch, das sich mit dem Dialog von Ökonomie und Theologie in Europa befasst, gemeinsam mit
dem evangelisch-methodistischen Pastor Wilfried Nausner herausgegeben. Es enthält Beiträge zu einer internationalen
Studientagung im Juni 2003 in Graz, an der VertreterInnen aus Wirtschaft, Religion und Politik aus Europa und den
USA teilnahmen. Ziel der Tagung, die im Rahmen eines von Winkler initiierten interdisziplinären Forschungsprojekts
stattfand, war es, die „EU-Osterweiterung“ vor dem Hintergrund eines christlichen Menschen- und Gesellschaftsbildes
anzuschauen. Denn bei der Aufnahme neuer Länder in die Europäische Union geht es nicht nur um die Erschließung
neuer Wirtschaftsräume, sondern um ein friedliches Zusammenleben in Europa.
Durch das Projekt wurden rund 30 europäische und amerikanische Wirtschaftswissenschafter, Politiker sowie
katholische, orthodoxe und evangelische Theologen vernetzt. Sie hatten bereits vorher unabhängig von einander
zum Thema Religion und Wirtschaft bzw. Wirtschaftsethik gearbeitet. Nun richteten sie ihre Forschungen speziell
auf die EU-Osterweiterung. Ergebnis: eine Integration, die alleine auf die materiellen Bedürfnisse abzielt
und an den Menschen vorbei geht, wird letztlich nicht gelingen.
Im Sinne des WER-Preises wollen Winkler und Nauser die damit verbundenen Geldmittel zur weiteren Unterstützung
des Dialog von Wirtschaft, Ethik und Religion verwenden. „Wir einschlägige Studien damit fördern“, sagt
Professor Winkler.
Zur Preisverleihung im November in Linz hatten die Industriellenvereinigung, die Wochenzeitung „Die Furche“, die
Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich geladen.
WER-Preise wurden auch für die Diplomarbeiten „Integrative Wirtschaftsethik. Kritik, Stellenwert und Perspektiven“
(Georg Hubmann) und „Vermarktung des Glücks – Konsum als Heil, Werbung als Heilsversprechen“ (Patricia Blunder),
weiters für den Artikel „Defining, Implementing and Monitoring Banking Ethics“ (James Bruton) vergeben. |