Bundeskanzler Schüssel zog positive Bilanz über das Gedankenjahr 2005  

erstellt am
07. 12. 05

Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel berichtete am Dienstag (06. 12.) nach dem Ministerrat über das Gedankenjahr 2005. Schüssel: "Das Gedankenjahr bot uns die Gelegenheit für tief greifende Analysen unserer eigenen Vergangenheit. Wir können heute eine würdige Bilanz über dieses Gedankenjahr ziehen."

Insgesamt konnten mehr als 1,25 Millionen Besucher bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen gezählt werden. Alleine die beiden Ausstellungen im Schloss Belvedere und in der Schallaburg besuchten mehr als eine halbe Million Menschen. 10 Millionen konnten mit der Fernsehdokumentation von Hugo Portisch und jener über die Geschichte der Besatzungszonen erreicht werden. Zudem wurde erstmals ein umfassendes Projekt über den österreichischen Widerstand und die Opfer des Nationalsozialismus initiiert. Als gemeinsames Projekt des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes und des Karl von Vogelsang-Instituts sollen erstmals die Namen aller österreichischen Opfer des Nationalsozialismus erfasst werden. Die Finanzierung, die gestern beschlossen wurde, erfolgt aus Mitteln des Versöhnungsfonds. Abgeschlossen ist bereits das Projekt über die Rote Armee in Österreich, das auf Initiative von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Präsident Vladimir Putin durchgeführt wurde. Ebenso wurden erstmals alle Kriegsgräber dokumentiert. Insgesamt unterstützt man sechzig Publikationen im Rahmen des Gedankenjahres. Schüssel: "Wir haben nicht nur wissenschaftliche Basisarbeit initiiert und geleistet, wir haben in diesem Gedankenjahr auch spektakuläre und nachdenkliche Aktionen unterstützt. Wir wollten zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln anregen wie mit den Aktionen von 25 PEACES am Heldenplatz, vor dem Belvedere oder mit den Gärten am Heldenplatz." Großen Anklang fand auch das Projekt "Landvermessung". Innerhalb kürzester Zeit war die erste Auflage dieser Anthologie zur österreichischen Literatur in der Höhe von 5.000 Stück vergriffen, so dass nun eine zweite Auflage erscheinen wird.

Der Ministerrat selbst beschloss heute eine Verlängerung des Assistenzeinsatzes an der Schengengrenze. Diesen Einsatz bezeichnete der Bundeskanzler als "doppelten Sicherheitsgurt für Österreich." Beschlossen wurde auch die Unterzeichnungsvollmacht für das kroatische Entschädigungsabkommen. Zur Kenntnis genommen wurde zudem ein Bericht des Finanzstaatssekretärs Finz über den Abschluss der Besoldungsverhandlungen für die Bundesbediensteten. Die ausverhandelte Erhöhung für die nächsten zwölf Monate beträgt 2,7%.
     
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