WKO begrüßt die Senkung der An- und Abfluggebühren  

erstellt am
07. 12. 05

Bucek: Aber weitere Maßnahmen zur Standortsicherung notwendig
Wien (pwk) - Mit Zufriedenheit nimmt der Fachverband der Luftfahrtunternehmungen zur Kenntnis, dass Austro Control die An- und Abfluggebühren 2006 weiter absenkt als ursprünglich geplant. Diesem Schritt waren nachdrückliche Forderungen von Luftfahrt und Tourismus in der WKÖ vorausgegangen, die sich nun in ihrer Haltung bestätigt sehen.

Die aktuell von der Austro Control vorgelegten Zahlen selbst sind der beste Beleg dafür, dass dieser Schritt geboten war“, unterstreicht Josef Burger, Obmann des Fachverbandes der Luftfahrtunternehmungen. Während europaweit eine Verkehrssteigerung von fünf Prozent zu verzeichnen war, betrug sie in Österreich elf Prozent. Die Zahl der Landungen am Drehkreuz Wien-Schwechat stieg jedoch nur um vier Prozent. „Damit war es ein Gebot der Stunde, nicht den Überflug über Österreich durch weitere Gebührensenkungen zu begünstigen, sondern die Starts und Landungen. Nur durch Airlines, die Österreich anfliegen werden, werden Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Luftfahrt und Tourismus generiert, wird der exportorientierten Wirtschaft ein Fenster zur Welt eröffnet“, betont Burger. Die dazu nötige Stärkung des Standortes als Luftfahrtdrehscheibe ist das Ziel von "Luftfahrt 2010", einer gemeinsamen Initiative von Luftfahrt, Tourismus und Industrie.

"Die Austro Control Gesmbh ist Teil der Wertschöpfungskette Luftfahrt in Österreich und muss sich dieser Verantwortung stellen. Die nunmehr im Bereich der An- und Abfluggebühren gezeigte Flexibilität lässt die Bereitschaft zu einem konstruktiven Dialog erkennen", anerkennt Burger. "So sehr Kostensenkungen zu begrüßen sind, muss doch immer die Gegenrechnung aufgestellt werden, mit welchen Leistungseinschränkungen sie einhergehen", gibt Anton Bucek vom Fachverband der Luftfahrtunternehmungen zu bedenken. "Zu einer Gebührensenkung um den Preis von Einschränkungen bei der Sicherheit darf es nicht kommen", so Bucek.

Zwischen dem Fachverband und der ACG gibt es Auffassungsunterschiede, wie weit die Vorbereitung eines Fluges durch die Piloten im Wege des „home-briefing“ bzw. „self-briefing“ die traditionelle Beratung durch die Experten der ACG ersetzen kann. "Der Beruf des Flugberaters ist nicht beliebig durch Technik ersetzbar - die im Bereich der Luftfahrt gewohnt hohe Sicherheit lässt eine zweite Informationsquelle als geboten erscheinen. Wer allein mit Self-briefing das Auslangen findet, der soll davon Gebrauch machen, wer die Expertise der ACG zur Flugvorbereitung in Anspruch nehmen will, der soll darauf uneingeschränkt zurückgreifen können", fordert Bucek . "Wenn Leistung und Kosten von der ACG zu den Luftfahrtunternehmen verschoben werden, so stellt sich die Frage, ob die ACG ihrem gesetzlichen Auftrag noch gerecht wird", so Bucek abschließend.
     
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