Tourismusenquete: Innovative Strategien für veränderte Gästestrukturen
Eisenstadt (blms) - Die Tourismuswirtschaft des Burgenlandes sieht sich mit der Erweiterung
der Europäischen Union um zehn neue Länder, aber auch dem Auslaufen des Status eines Ziel 1-Fördergebietes
künftig grundlegend veränderten Rahmenbedingungen ausgesetzt. Geänderte Gästeschichten werden
entsprechend angepasste und flexiblere Angebotsstrukturen erfordern. Die Qualität der zu ergreifenden Strategien
wird darüber entscheiden, ob das Burgenland auch hinkünftig im Wettbewerb auf einem vergrößerten
Markt sich nicht nur behaupten, sondern dessen Chancen zu seinen Gunsten auch nutzen wird können. Im Rahmen
einer Enquete wurden in Eisenstadt sich daraus ergebende Erfordernisse thematisiert und mögliche Antworten
präsentiert.
„Der Tourismus hat sich im Burgenland in den letzten Jahren durch nachhaltige Investitionen äußerst
positiv entwickelt. Getragen von einer Qualitätsoffensive konnten massive Zuwachsraten bei den Ankünften,
aber auch bei den Nächtigungen verzeichnet werden. Wir brauchen einen zeitgemäßen Mix aus Leit-
und Kleinbetrieben, strukturelle, aber auch organisationsstraffende Maßnahmen, damit die Saison verlängert
und ein ganzjähriges touristisches Angebot geschaffen wird. Denn wir können die größtmögliche
Auslastung der Hotels und Thermen nur dann garantieren, wenn sich das Burgenland als starke Marke etablieren kann,
ein eigenes Profil entwickelt und sich die Betriebe am Trend der Zeit bzw. an den gesteigerten Bedürfnissen
des Gastes orientieren“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.
Im Jahr 2005 konnte bis dato eine sehr positive Entwicklung der Nächtigungszahlen verzeichnet werden. Im Oktober
mit einem ausgezeichneten Zuwachs von 8%, im Zeitraum Jänner bis Oktober dieses Jahres mit einem Plus von
5,6%, womit es heuer erstmals in der Geschichte des Landes gelingen könnte, die Marke von 2,5 Millionen Nächtigungen
zu durchbrechen. Mittelfristiges Ziel der Verantwortlichen ist es, bis zum Jahr 2012 die Schallmauer von 3 Millionen
Nächtigungen zu erreichen.
Dazu die Tourismusreferentin der Burgenländischen Landesregierung, Mag. Michaela Resetar: „Die Ausgangspositionen
für die bevorstehenden Veränderungen sind gut. Die statistischen Daten untermauern eindrucksvoll, dass
es uns gelungen ist, die Destination Burgenland auf der Erfolgsspur zu halten. Durch gezielte Qualitätsinvestitionen
wurde ein gutes Fundament für eine positive touristische Weiterentwicklung geschaffen. Um aber auch weiterhin
wettbewerbsfähig bleiben zu können wird es notwendig sein, den neuen Herausforderungen offensiv zu begegnen,
eine bessere Verknüpfung von Kultur, Tourismus und Sport zu bewerkstelligen, um neue Gästeschichten aus
den Zukunftsmärkten vermehrt ansprechen zu können“.
Da der Urlaubsgast von heute spontaner, öfter und Jahreszeiten-unabhängig reist, müssen Angebote
und Strategien diesem Umstand Rechnung tragen. „Creovative“ – also ebenso innovative wie kreative – Ideen sind
gefragt, um den Gast ganzjährig zu binden. DI Helmut Müller, Geschäftsführer der Firma Input®
Projektentwicklungs GmbH, Salzburg, erläuterte in seinem abschließenden Referat unter dem Titel „Reasons
fo(u)r Seasons“ die Inszenierung creovativer Ideen für den Ganzjahrestourismus anhand einschlägiger Maßnahmen,
wie beispielsweise der Implementierung unorthodoxer Marketingideen unter sorgsamer Berücksichtigung der natürlichen
Gegebenheiten und Einbindung spezifischer Zielgruppen. |