Österreichisches Waldprogramm beschlossen
Wien (bmlfuw) - Am Montag (05. 12.) wurde vom Österreichischen Walddialog das „Österreichische
Waldprogramm“ beschlossen. Das Papier wurde von über 80 waldrelevanten Organisationen erarbeitet und identifiziert
zukunftsweisend alle wichtigen Themen und Maßnahmen zum Österreichischen Wald. „Österreich setzt
damit neue Maßstäbe für nachhaltige Waldwirtschaft, die im Rahmen der österreichischen EU
Präsidentschaft in einen EU Forstaktionsplan einfließen werden“, so Bundesminister Josef Pröll.
Das Österreichische Waldprogramm gilt als Meilenstein der Forstpolitik. Es besteht aus einer IST-Analyse des
Österreichischen Waldes, einer Festlegung von Prinzipien und Zielen sowie aus 66 ausgearbeiteten Maßnahmenbündeln
zur Erreichung dieser Ziele. Sie sollen schrittweise in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Seit knapp drei
Jahren arbeitet der Österreichische Walddialog an der Erstellung dieses Programms, das nun vom Runden Tisch
unter dem Vorsitz von Bundesminister Josef Pröll verabschiedet wurde. In einer Art großen Sozialpartnerschaft
für den Wald wurden im Rahmen des Walddialoges erstmals alle Interessensgruppen zur Mitbestimmung eingeladen.
Über 80 Organisationen sind der Einladung gefolgt. Es ist der mit Abstand größte waldpolitische
Dialogprozess der Geschichte.
Zur weiteren Resourcenoptimierung werden die Fachausschüsse des Österreichischen Walddialoges zukünftig
in ein Waldforum übergeführt. Das Waldforum wird ein- bis zweimal pro Jahr tagen. Es soll das Arbeitsprogramm
weiter entwickeln sowie die gesetzten Maßnahmen evaluieren. Dem Waldforum obliegt damit auch die Abstimmung
und Kontrolle der konkreten Zielgrößen.
Generationenvertrag mit dem Wald
„Das Österreichische Waldprogramm ist unser Generationenvertrag mit dem Wald. Denn der Wald lässt
sich nicht in Legislaturperioden gestalten. Mit dem Österreichischen Waldprogramm haben wir dafür ein
langfristiges Arbeitsinstrument geschaffen, das von allen beteiligten Organisationen gemeinsam erstellt und getragen
wurde. Auch die Jugend hat sich über ihre Vertretung aktiv in den Dialog eingebunden. Damit können wir
in Zukunft unseren Wald, angesichts der großen Anforderungen von Wirtschaft, Umweltschutz und Gesellschaft,
vernünftig bewirtschaften und nachhaltig genießen“, so Pröll weiter.
Detailliertes Arbeitsprogramm erstellt
Anders als in anderen Ländern wurde für die wichtigsten Maßnahmenfelder bereits ein konkretes
Arbeitsprogramm erstellt. Damit setzen wir auch international neue Maßstäbe. Das Arbeitsprogramm wird
in der Folge noch verfeinert, um eine praktische Umsetzung sicherzustellen. Nicht zuletzt auf Grund der regen Teilnahme
von Umweltgruppen wurde den ökologischen Aspekten des Waldes und seiner Bewirtschaftung ein breiter Raum gegeben.
Europavorbild Österreich
„Europaweit hat diese Qualität, wie sie der Österreichische Walddialog zeigte, noch nicht statt
gefunden. Österreich geht hier mit einem Beispiel voran, dem hoffentlich noch viele Länder folgen werden“,
zeigt sich Bundesminister Josef Pröll erfreut. Die EU Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 gebe Gelegenheit,
diesen Ansatz der Forstpolitik auch auf europäischer Ebene zum Durchbruch zu verhelfen. Dies teilt das Lebensministerium
mit. |