Montenegro führt österreichisches Meisterprüfungssystem ein  

erstellt am
06. 12. 05

Großes Interesse an Kooperation mit der österreichischen Wirtschaft – WIFI startet 2006 mit Managerausbildung in Montenegro
Wien (pwk) - „Die Kontakte zwischen der österreichischen und montenegrinischen Wirtschaft haben sich im Jahr 2005 intensiviert“, betonte Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), anlässlich des „Länderforums Montenegro“ der Außenwirtschaft Österreich (AWO). Besonders eng sind auch die Verflechtungen im Bereich Aus- und Weiterbildung. So wird zurzeit durch das WIFI Österreich bei der montenegrinischen Wirtschaftskammer ein Meisterprüfungssystem nach österreichischem Vorbild eingeführt. „Ab nächstem Jahr will das WIFI auch die Manager des Katasteramtes in Montenegro fortbilden und somit einen Beitrag zu mehr Rechtssicherheit für Investoren leisten“, kündigte Schenz an. Der Präsident der Wirtschaftskammer Montenegros, Vladimir Vukmirovic, dankte der WKÖ und dem WIFI für die Unterstützung und Kooperation und betonte, dass sich „Politik und Wirtschaft Montenegros von der österreichischen Wirtschaft weitere Impulse, sei es durch Direktinvestitionen oder Know-how erhoffen.“

Das 620.000-Einwohnerland Montenegro ein Teilstaat der Staatenunion Serbien-Montenegro. Anfang 2006 soll in einer Volksabstimmung über die mögliche Unabhängigkeit des Landes entschieden werden. Chancen für österreichische Unternehmen in Montenegro sieht die WKÖ vor allem im Tourismus, im Bau- und in der Energiewirtschaft sowie der Holz- und Lebensmittelindustrie. Den österreichischen Unternehmen rät Schenz zu einer separaten Bearbeitung des montenegrinischen Marktes. „Die Wirtschaftskammer Österreich selbst wird ab Anfang 2006 in Montenegro einen eigenen Konsulenten der Außenhandelsstelle Belgrad in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica beschäftigen“, so Schenz. Damit verstärkt die WKÖ ihr Netz in Südosteuropa weiter und entspricht dem gestiegenen Außenhandels- und Investitionsvolumen Österreichs mit dieser Region.

Hauptexportprodukte Österreichs nach Montenegro sind Maschinen (insbesondere für Nahrungsmittel) sowie Fleisch und Getränke. Importiert werden Instrumente, Bekleidung, Holz, Schlacke und Backwaren. Die wichtigste österreichische Investition in Montenegro ist das vom Reisebüro Springer aus Klagenfurt erworbene 520-Betten-Hotel Panorama, welches derzeit renoviert wird. Die Austrian Airlines hat beim gestrigen Forum angekündigt, ihre wöchentlichen in Kooperation mit Montenegro Airlines durchgeführten Frequenzen nach Podgorica ab dem nächsten Sommer auf fünf Flüge pro Woche aufstocken zu wollen. Die Alpine Mayreder renoviert zurzeit um 5,9 Mio. Euro den Flughafen von Podgorica. Die GRAWE mit der Hype Alpe Adria Bank ist seit Ende 2004 in Montenegro mit einer Repräsentanz vertreten.
     
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