Großes Interesse an Kooperation mit der österreichischen Wirtschaft
– WIFI startet 2006 mit Managerausbildung in Montenegro
Wien (pwk) - „Die Kontakte zwischen der österreichischen und montenegrinischen Wirtschaft haben
sich im Jahr 2005 intensiviert“, betonte Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ), anlässlich des „Länderforums Montenegro“ der Außenwirtschaft Österreich (AWO).
Besonders eng sind auch die Verflechtungen im Bereich Aus- und Weiterbildung. So wird zurzeit durch das WIFI Österreich
bei der montenegrinischen Wirtschaftskammer ein Meisterprüfungssystem nach österreichischem Vorbild eingeführt.
„Ab nächstem Jahr will das WIFI auch die Manager des Katasteramtes in Montenegro fortbilden und somit einen
Beitrag zu mehr Rechtssicherheit für Investoren leisten“, kündigte Schenz an. Der Präsident der
Wirtschaftskammer Montenegros, Vladimir Vukmirovic, dankte der WKÖ und dem WIFI für die Unterstützung
und Kooperation und betonte, dass sich „Politik und Wirtschaft Montenegros von der österreichischen Wirtschaft
weitere Impulse, sei es durch Direktinvestitionen oder Know-how erhoffen.“
Das 620.000-Einwohnerland Montenegro ein Teilstaat der Staatenunion Serbien-Montenegro. Anfang 2006 soll in einer
Volksabstimmung über die mögliche Unabhängigkeit des Landes entschieden werden. Chancen für
österreichische Unternehmen in Montenegro sieht die WKÖ vor allem im Tourismus, im Bau- und in der Energiewirtschaft
sowie der Holz- und Lebensmittelindustrie. Den österreichischen Unternehmen rät Schenz zu einer separaten
Bearbeitung des montenegrinischen Marktes. „Die Wirtschaftskammer Österreich selbst wird ab Anfang 2006 in
Montenegro einen eigenen Konsulenten der Außenhandelsstelle Belgrad in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica
beschäftigen“, so Schenz. Damit verstärkt die WKÖ ihr Netz in Südosteuropa weiter und entspricht
dem gestiegenen Außenhandels- und Investitionsvolumen Österreichs mit dieser Region.
Hauptexportprodukte Österreichs nach Montenegro sind Maschinen (insbesondere für Nahrungsmittel) sowie
Fleisch und Getränke. Importiert werden Instrumente, Bekleidung, Holz, Schlacke und Backwaren. Die wichtigste
österreichische Investition in Montenegro ist das vom Reisebüro Springer aus Klagenfurt erworbene 520-Betten-Hotel
Panorama, welches derzeit renoviert wird. Die Austrian Airlines hat beim gestrigen Forum angekündigt, ihre
wöchentlichen in Kooperation mit Montenegro Airlines durchgeführten Frequenzen nach Podgorica ab dem
nächsten Sommer auf fünf Flüge pro Woche aufstocken zu wollen. Die Alpine Mayreder renoviert zurzeit
um 5,9 Mio. Euro den Flughafen von Podgorica. Die GRAWE mit der Hype Alpe Adria Bank ist seit Ende 2004 in Montenegro
mit einer Repräsentanz vertreten. |