St. Pölten (nöwpd) - Seit Gründung der NÖ Wirtschaftsagentur in Budapest vor eineinhalb
Jahren haben bei ihr bereits 176 niederösterreichische Unternehmen Anfragen in Bezug auf mögliche ungarische
Kooperationspartner gestellt. "Modelle zur Zusammenarbeit mit Partnerfirmen in Ungarn gibt es viele, sie müssen
von unseren Betrieben nur genutzt werden. Viele niederösterreichische Großunternehmen sind in Ungarn
bereits bestens im Geschäft. Unser Ziel ist es aber auch, die Klein- und Mittelbetriebe, die die größte
Zahl an Unternehmen in Niederösterreich ausmachen, bestmöglich zu unterstützen", betont Wirtschaftslandesrat
Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann.
Aus diesem Grund hat die NÖ Regionalisierungsagentur ecoplus gemeinsam mit der Austrian Business Agency, dem
ungarischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr sowie der Hochschule für Moderne Wirtschaftswissenschaften
in Tatabánya ein Wirtschaftsseminar zum Thema "Unternehmen in der Europäischen Union Niederösterreich
im Fokus" abgehalten. Bei der Veranstaltung wurden der Wirtschaftsstandort Niederösterreich präsentiert,
Entwicklungen der Wettbewerbsfähigkeit der ungarischen Unternehmen sowie die Wirtschaftsbeziehungen zwischen
Österreich und Ungarn beleuchtet und steuerliche Rahmenbedingungen erörtert.
Für die heimischen Betriebe ist Ungarn ein sehr interessanter Markt, liegt das Wirtschaftswachstum im Nachbarland
mit vier Prozent des BIP doch deutlich über jenem in der übrigen Europäischen Union Die bedeutendsten
Wirtschaftssektoren in Ungarn sind Fahrzeuge, Maschinenbau, Elektronik, Chemie, Baustoffe, Telekommunikation, Fremdenverkehr
und Landwirtschaft. "Österreichische Unternehmen sind im Baustoffsektor präsent, im Einzelhandel
und in Baumärkten, bei Banken und Finanzdienstleistungen, in der Lebensmittelproduktion, Verpackungsindustrie,
den Bereichen Transport und Spedition sowie in der Mineralöl- und Bauwirtschaft," teilte Peter Rejtö,
österreichischer Handelsdelegierter in Ungarn mit.
Wachstumsmärkte sind in Ungarn vor allem die Bereiche Infrastruktur und Umweltschutz. Hier finden die heimischen
Unternehmen ein breites Betätigungsfeld, gehen doch schon jetzt 23 Prozent der Gesamtexporte Niederösterreichs
in die Mittel- und Osteuropäischen Länder (MOEL). Erst kürzlich hat ecoplus das groß angelegte
Unterstützungsprogramm "Internationalisierung im Erweiterungsraum" ins Leben gerufen. "In diesem
Programm sind sämtliche bereits bestehende Maßnahmen des Landes und des Bundes gebündelt,"
sagt der zuständige ecoplus-Bereichsleiter Christoph Gantar. "Das Programm beinhaltet Information, Rat
und begleitende Unterstützung von der Geschäftsidee bis zur Umsetzung und umfasst alle Fragen der Internationalisierung,
wie Kooperationspartnersuche, Beteiligung, Finanzierung u.v.m." |