LH Haider zeichnete ehemaligen Theaterintendanten Herbert Wochinz mit dem Landesorden in Silber
aus
Klagenfurt (lpd) - Herbert Wochinz, von 1968 bis 1992 Intendant des Stadttheaters Klagenfurt, stand
am Sonntag (18. 12.) im Stadttheater Klagenfurt im Mittelpunkt einer großem Matinee anlässlich
seines 80. Geburtstages. Das Wirken und Schaffen des gebürtigen Villachers würdigten seitens des Landes
Kärnten Landeshauptmann Jörg Haider und Kulturreferent LHStv. Martin Strutz. Bei der Feierstunde ebenfalls
anwesend war LR Josef Martinz.
Der Landeshauptmann nannte Wochinz einen Avantgardisten des Landes. "Er leitete nicht nur mit großem
Geschick das Stadttheater Klagenfurt 24 Jahre lang und machte es zu einem Theater für alle Kärntner,
sondern war auch über Jahrzehnte Initiator vieler Kulturinitiativen", würdigte Haider die große
Schaffenskraft des ehemaligen Reinhardt-Seminaristen. Für den Landeshauptmann hinterließ Wochinz seine
unverwechselbare Handschrift auch bei den Komödienspielen Porcia in Spittal/Drau, die er 1961 gründete.
"Er leitete sie, inszenierte alle Stücke selber und machte sie damit zu einer nicht mehr wegzudenkenden
Kulturinstitution des Landes. Durch seine Inszenierungen wurde die klassische italienische und französische
Komödie zum Markenzeichen der Sommerspiele im Kärntner Oberland". Mit der sichtbaren Auszeichnung
des Landesordens in Silber ehre Kärnten auch einen großen, kulturellen Botschafter des Landes, so Haider.
Dank und Anerkennung für das langjähriges Wirken und Schaffen Wochinz`s gab es auch von Kulturreferent
Strutz. Er hob in seiner Laudatio markante Meilensteine des Theatermachers hervor. Wochinz gründete das "Theater
am Fleischmarkt" in Wien (1956), wo er Stücke der zeitgenössischen Avantgarde mit Klaus Kinsky inszenierte,
Auf ihn gehen auch die Gründung des "Theaters am Thonhof" in Maria Saal (1960) und die Gründung
der Kömodienspiele Spittal/Drau (1961) zurück. Für Strutz habe der Herr Professor auch nach seiner
Pensionierung nie das Theater verlassen." Sie bleiben immer Teil dieses Theaters und Teil des Landes Kärnten".
Der Kulturreferent zitierte auch aus einer Festschrift von Erwin Ringel über den längst gedienten Theaterintendanten
Österreichs. "Wochinz war nie autoritär, sondern eine Autorität. In seinem Theater herrschte
stets ein angenehmes Klima, er verfiel nie der Routine und seine Inszenierungen zeigten stets Tiefgang, da er den
Themen seiner Zeit nie auswich". Als Geschenk überreichte Strutz dem Geehrten ein Aquarell des Stadttheaters
Klagenfurt der Malerin Ilse Mayer.
Seitens der Stadt Klagenfurt wurde Wochinz durch Bürgermeister Harald Scheucher der Ehrenring der Landeshauptstadt
Klagenfurt verliehen. Die Laudatio für Wochinz hielt Prof. Wolfgang Greisenegger vom Institut für Theaterwissenschaften. |