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Beschluss der Wegekostenrichtlinie |
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erstellt am
16. 12. 05
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Missethon:
Erfolgreicher Kompromiss erzielt
Dank an Gorbach für persönlichen Einsatz
Wien (övp-pk) - ÖVP-Verkehrssprecher Dipl.Ing. Hannes Missethon begrüßte am
Donnerstag (15. 12.) den Beschluss der Wegekostenrichtlinie vom EU-Parlament in Straßburg und dankte
Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach für dessen persönlichen Einsatz in dieser Frage. "Das
Ergebnis ist ein guter Kompromiss für Österreich." Es sei wichtig gewesen, eine Einigung zu erreichen.
"Verkehrsminister Gorbach hat mit seinem Engagement und seiner Fachkenntnis viel für unser Land durchgesetzt",
zeigte sich Missethon zufrieden. Mit dem Beschluss werde nun nach jahrelanger Diskussion und intensiven Verhandlungen
die für Österreich heikle Transitfrage europaweit geregelt.
Als besonders positiv hob Missethon hervor, dass die Mautzuschläge am Brenner erhalten bleiben. "Die
Brennerregion ist eine besonders belastete, sensible Region. Für die Brennerstrecke ist auf Grund einer Sonderregelung
sogar ein Mautzuschlag von 25 Prozent erlaubt", so Missethon weiter. Mit der Möglichkeit des Zuschlages
könne auf die besonderen geographischen Gegebenheiten unseres Landes reagiert werden. Damit habe Österreich
ein gutes Mittel, europäische Verkehrspolitik mit weitestgehendem Schutz für seine Bürgerinnen und
Bürger vor Lärm und Abgasen aktiv mitzugestalten." |
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Leichtfried: Annehmbar, aber verbesserungsfähig
Druck der sozialdemokratischen Parlamentarier war erfolgreich
Wien (sk) - Als einen "annehmbaren Kompromiss und einen ersten Schritt in die richtige Richtung",
bezeichnet der SPÖ Europaabgeordnete Jörg Leichtfried nach der Abstimmung im Europäischen Parlament
am Donnerstag (15. 12.) den angenommen Kompromiss zur Wegekostenrichtlinie. "Leider war es nicht möglich,
Verbesserungen bei der Einberechnung der externen Kosten zu erreichen. Dies wäre ein wichtiger Schritt bei
der Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schiene und die Wasserwege gewesen", so Leichtfried.
"Dennoch konnte einiges erreicht werden. Ein Modell für die Einberechnung der externen Kosten muss innerhalb
der nächsten beiden Jahre von der Kommission erstellt werden. Diese Berechnung muss eine Auswirkungsanalyse
und eine Strategie-Präsentation zur schrittweisen Einberechnung für alle Transportarten enthalten",
erklärt Leichtfreid. "Bedauerlicherweise wurde aber die Forderung des Verkehrsausschusses, dass die Mitgliedstaten
einen 60-prozentigen Aufschlag der Infrastrukturkosten auf die Maut fixieren können, nicht aufgenommen",
kritisiert Leichtfried.
"Ab spätestens 2012 wird es dann auch eine Mautpflicht für LKWs ab 3,5 Tonnen geben, auch das ist
positiv zu bewerten. Diese Mautpflicht soll außerdem nicht nur auf Straßen angewandt werden, die zum
transeuropäischen Netzwerk gehören, sondern auch auf den Ausweich- und Parallelstrecken", so Leichtfried.
"Alles in allem also ein mehr oder weniger zufrieden stellendes Ergebnis", sagt Leichtfried. "Die
positiven Aspekte sind vor allem auf dem Druck der sozialdemokratischen und grünen und oft gegen den Willen
der EVP-Parlamentarier zustande gekommen ist, das sollten wir nicht vergessen", so Leichtfried abschließend. |
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Wattaul: Zufrieden mit EU-Mautrichtlinie
Österreichische Interessen gegenüber der EU erfolgreich durchgesetzt
Wien (bzö) - Als ausgezeichneten Verhandlungserfolg des Infrastrukturministers bezeichnete BZÖ-Sprecher
von Niederösterreich Anton Wattaul am Donnerstag (15. 12.) die jüngst im EU-Parlament beschlossene
EU-Mautrichtlinie.
Dadurch, dass Österreich in sensiblen Gebieten und in Bergregionen einen Mautaufschlag verlangen könne,
müsse die Brenner Maut nicht gesenkt werden und damit bleibe die Möglichkeit zur LKW-Mauteinhebung nach
regionalen Bedürfnissen gewahrt", so der niederösterreichische BZÖ-Sprecher.
"Bundesminister Hubert Gorbach hat damit ein gutes Verhandlungsergebnis erzielt. Mit seinem harten und konsequenten
Auftreten in der Transitfrage hat der Infrastrukturminister die Interessen Österreichs in der Europäischen
Union einmal mehr hervorragend wahren können", so Wattaul.
Erfreulich sei, dass mit dieser Wegekostenrichtlinie zumindest ein prozentueller Anteil der externen Kosten in
Österreich Berücksichtigung finde, erklärte der Nationalratsabgeordnete und begrüßte
die Kofinanzierung der Transeuropäischen Netzen (TEN), insbesondere des Brenner-Basis-Tunnels.
Durch das zunehmende Transportaufkommen würden in Zukunft sämtliche verfügbare Infrastrukturen -
also Strasse und Schiene - für einen funktionierenden Wirtschaftsraum unabdingbar sein. Darum sei es um so
wichtiger, die Verlagerung von der Straße auf die Schiene voran zu treiben. Wattaul betonte in diesem Zusammenhang,
dass es hierfür aber unabdingbar sei, die Österreichischen Bundesbahnen zu einem marktorientierten und
kundenfreundlichen Unternehmen umzustrukturieren, um im europäischen Wettbewerb bestehen zu können |
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Lichtenberger: Bei einheitlicher Lkw-Maut wurde große Chance verpaßt
Wien (grüne) - "Die heute vom Europaparlament (EP) beschlossene einheitliche Lkw-Maut stellt
keinen echten Fortschritt in der europäischen Verkehrspolitik dar. Im Gegenteil, mehrere Details, wie etwa
die Regelung über die Tonnagebeschränkungen ("lex Deutschland") oder über die Variationsmöglichkeiten
der Mauten nach Emissionsklassen ("lex Frankreich") ermöglichen den zögerlichsten Mitgliedsstaaten,
bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag mit einer echten Bemautung des Schwerverkehrs zu warten, so Eva Lichtenberger, Europaabgeorndete
der Grünen.
Besonders negativ sei, dass die Mehrheit des EP sich offensichtlich nicht zur Anrechnung der externen Kosten des
Verkehrs entschließen konnte. "Die Kosten für Gesundheitsschäden, für die Beeinträchtigung
der Umwelt oder für Unfälle müssen nach wie vor von der Allgemeinheit getragen werden und bedeuten
eigentlich eine unzulässige Förderung der LKW-Lawine. Dies steht nicht nur im Widerspruch zur Anwendung
des Verursacherprinzips, sondern beschädigt und beeinträchtigt auch die Konkurrenzfähigkeit der
Bahnen in Europa", so Lichtenberger.
Grüne und Sozialdemokraten haben deswegen einen Antrag eingebracht, der im Verkehrsausschuss eine Mehrheit
gefunden hatte, und die Anrechnungsmöglichkeiten für externe Kosten verstärkt hätte. So hätten
Mitgliedsstaaten dann, wenn keine Entscheidung für ein Berechnungsmodell innerhalb von fünf Jahren vorliegt,
das Recht gehabt, Kosten für Gesundheit und Umwelt bis zu 60% auf die Maut aufzuschlagen. Diese Regelung hätte
endlich zum Handeln gezwungen und weder der EU als ganzes noch den Mitgliedsstaaten weitere Ausreden erlaubt. "Diese
60%-Klausel wurde aber unter sehr seltsamer Interpretation der Geschäftsordnung nicht abgestimmt. Es werden
alle Möglichkeiten genutzt, den LKW-Verkehr billig zu halten!", kritisiert Lichtenberger.
Dieser Antrag wäre ohnehin schon ein Kompromiss gewesen, weil ja jetzt schon die Belastungen in vielen Berggegenden
und in Großstädten unzumutbar hoch sind. Wir Grüne haben einen Antrag auf getrennte Abstimmung
gestellt, in der Hoffnung, dass es ein Signal des EP gibt, dass die Anliegen der AnrainerInnen der europäischen
Schwerverkehrsrouten berücksichtigt werden. Die Kosten des Verkehrs sollten endlich gerechter als bisher angerechnet
werden, um Umwelt und Menschen zu entlasten und den ungerechtfertigten Konkurrenzvorteil der Strasse gegenüber
der Bahn zu beseitigen.
Einige positive Entwicklungen sind aber dennoch zu verzeichnen: Es gibt zukünftig bessere Möglichkeiten
der Mautvariationen nach Emission, Tageszeit und Saison und wenigstens einen kleinen Aufschlag für sensible
Zonen, sowie eine Klarstellung, dass solche Zuschläge auch in Städten mit starken Belastungen erhoben
werden können. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen
aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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