Drei Bestgereihte müssen Projekte konkretisieren und offene Fragen beantworten
Linz (lk) - Nach dreitägigen Beratungen hat die Jury im Rahmen des internationalen Architektenwettbewerbs
für ein neues Musiktheater für das Linzer Landestheater in den Abendstunden des Mittwochs (14. 12.)
ihre Beratungen unterbrochen, nachdem drei in die engere Wahl gekommene Projekte fixiert worden waren.
Die Jury trägt nun den Architekten dieser drei Projekte in einem weiterhin anonymisierten Verfahren auf, zu
den von ihr aufgeworfenen Fragen im Detail Stellung zu nehmen, um zu einer bestmöglich fundierten Entscheidung
zu kommen.
Die Jury hat mit ihrer Zwischenentscheidung bekundet, dass drei gut ausführbare Projekte vorhanden sind, die
aber untereinander stark differieren. Jedes Projekt für sich gebe aber zur Hoffnung Anlass, dass bei Realisierung
ein gutes Theater für Linz und Oberösterreich entstehen werde.
Die Jury wird ihre Sitzung im März 2006 fortsetzen. Der Prozess wird damit vertagt und zeitlich verlängert,
aber gleichzeitig die Chance auf eine positive Weiterentwicklung der Projekte gewahrt.
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: "Diese Entscheidung der Jury ist zur Kenntnis zu nehmen. Der klare
Auftrag war von Anfang an, im Rahmen des Verfahrens ein optimales und finanzierbares Projekt auszuwählen."
Drei Projekte gehen in Überarbeitung - Warum?
Die Jury hat in der Sitzung zur Bewertung der zweiten Stufe des Architektenwettbewerbs für das neue
Musiktheater aus den 18 verbliebenen Projekten drei hervorragende Konzepte ausgewählt. Jedes der drei Projekte
beinhaltet aber noch zu unterschiedlichen Themen sehr wesentliche offene Fragen.
Die Jury nimmt die Verantwortung für die städtebaulichen, architektonischen, funktionalen und vor allem
auch die wirtschaftlichen Kriterien des künftigen Landestheater außerordentlich ernst, und kann deshalb
nur jenes Projekt zur Ausführung empfehlen, das allen diesen Kriterien auch optimal entspricht.
Deshalb hat die Jury entschieden, den drei Projekten in einer weiteren anonymen Bearbeitungsphase die Möglichkeit
einzuräumen, die noch vorhandenen offenen Fragen zu beantworten. Dies bedeutet keine zeitliche Verzögerung
des Projekts, weil damit eine Weiterentwicklung der Projektideen verbunden ist, die der Beauftragung vorweg genommen
wird. Daraus resultiert eine zusätzliche Qualitätsverbesserung der Planung.
Nach der langen und schwierigen Vorgeschichte verdient das neue Musiktheater nur eine theatertechnisch optimale
funktionale Lösung, die auch dem Publikum die besten Rahmenbedingungen bietet.
Der zweifellos schwierige Standort hat trotzdem ein enormes städtebauliches Potential, das mit einer optimalen
Verkehrslösung und einer entsprechenden Anbindung des Theaters an die Stadt geweckt werden kann.
Das neue Musiktheater muss ein deutliches kulturpolitisches Zeichen als Chance für die Zukunft setzen. |