Weiterer Inflationsrückgang im November: 1,6%  

erstellt am
16. 12. 05

Heizöl, Treibstoffe, Wohnen, weiterhin teuer, aber auf niedrigerem Niveau
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für November 2005 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,6% und ist damit in Serie nochmals merklich gesunken (Oktober 2,0% und September 2,4%). Dieser Rückgang der Inflationsrate auf ein Niveau, das zuletzt im April 2004 erreicht wurde, resultiert unter anderem aus dem indextechnischen Effekt, dass die starken Preissteigerungen für Mineralölprodukte vor etwa einem Jahr begonnen haben. So sind Kraftstoffe im November „nur mehr“ um 9% teurer als vor einem Jahr, im Oktober waren es noch 15%, im September gar 23%.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat November 2005 betrug 110,9 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2005) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,2% gesunken.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat November 2005 betrug 1,6%, der Indexstand des HVPI (1996=100) lag bei 115,0.

Kurzfristige Veränderungen im Vergleich zu Oktober 2005: -0,2%
Im November waren geringfügige Preissteigerungen bei den Hauptgruppen Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke (+0,4%) sowie bei Bekleidung und Schuhen (+0,7%) zu beobachten. Bei Obst (durchschnittlich +3%) und Gemüse (durchschnittlich +2%) gab es zum Teil starke Preissteigerungen (Erdbeeren +30%, Trauben +21%, Karfiol +35%, Fisolen +29%), die durch moderate Preissenkungen zum Teil ausgeglichen wurden (Kiwi -12%, Saisonobst -7%, Gurken -16%). In der Bekleidungsgruppe waren die größten Preissteigerungen bei der Sportbekleidung zu beobachten. So wurde der Herren-Trainingsanzug um 7%, der Damenschianzug um 3% und das Sportshirt um 2% teurer. Aber auch das Damenkleid war (+5%) teurer als noch im Oktober.

In der Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,5%; nach -1,3% im Oktober) gab es einen weiteren Preisrückgang bei Pauschalreisen (insgesamt -8%). Städteflüge waren um 11%, Flugpauschalreisen um 8% billiger als im Oktober.

In der Hauptgruppe Verkehr (durchschnittlich -0,9%) beschleunigten sich die Preisrückgänge bei Kraftstoffen und Schmiermitteln (durchschnittlich -5%; Normal- und Superbenzin jeweils -7%, Diesel -4%).

Inflationsanalyse: Vergleich zu November 2004

Bei den Hauptgruppen Wohnen, Wasser und Energie (durchschnittlich +2,7%; Oktober: +4,0%) sowie Verkehr (durchschnittlich +3,0%; Oktober: 3,7%) zeigt sich eine Verlangsamung der Teuerung. Gemeinsam erklären sie etwa die Hälfte der derzeitigen Inflationsrate von 1,6%.

Die Betriebskosten für Wohnungen (+10%) verharrten auf hohem Niveau, bei der Haushaltsenergie verlangsamten sich die Preissteigerungen (durchschnittlich +7,1%; davon flüssige Brennstoffe +23%, Gas +10%, Fernwärme +6%). Die Instandhaltung von Wohnungen war um 2,9% teurer als vor einem Jahr.

Trotz der Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat waren Normal- und Superbenzin um je 9% und Dieseltreibstoff um 11% teurer als vor einem Jahr.

Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr gab es neuerlich in den Hauptgruppen Nachrichtenübermittlung (durchschnittlich -11,1%; Telefonapparate -13,5%, Telefondienstleistungen -11,8%) und in geringerem Ausmaß bei Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,0%; darunter Datenverarbeitungsgeräte -18%, Fotogeräte und optische Geräte -12%, Bücher -7% und Pauschalreisen -2,9%).
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im November 2005: +1,6%

Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996=100) betrug 115,0 (Oktober und September je 115,3). Mit 1,6%, dem niedrigsten Wert seit April 2004, verzeichnete die harmonisierte Inflationsrate im November neuerlich einen deutlich Rückgang (Oktober 2,0%, September 2,6%). Im HVPI haben die Treibstoffe wegen des Tanktourismus aus den Nachbarländern nach Österreich ein höheres Gewicht als im VPI, Treibstoffpreisänderungen wirken sich daher noch deutlicher aus.
     
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