Marco Polo-Call 2005 veröffentlicht - Bollmann: Österreichischer Erfinder- und Innovationsgeist
ist wieder gefragt – Ausblick auf „Marco Polo II“
Wien (pwk) - Die europäische Transport- und Logistikwirtschaft ist bis Ende Jänner 2006
wieder aufgefordert, Projektvorschläge zur Verlagerung von Straßengüterverkehr auf alternative
Verkehrsträger einzureichen. Das diesjährige Budget zur Anschubfinanzierung innovativer Verkehrsdienste
beträgt 30,1 Millionen Euro.
Die österreichische Verkehrswirtschaft und die Logistikprofis können bereits auf eine hohe Erfolgsquote
verweisen, erklärt dazu der Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr, Harald Bollmann. Die Rückflussquote
für Österreich aus dem Marco Polo-Programm, gemessen am Jahresbudget lag deutlich über dem österreichischen
Beitrag zum Förderprogramm.
Erfolgreiche Projekte mit österreichischer Beteiligung sind der „Graz-Duisburg-Express“ und „Shuttle Isabella“
(Aktionen zur Verkehrsverlagerung), die gemeinsame Lernaktion „e-wit“ sowie der „ItaloExpress“ (2004).
Neben der Einrichtung neuer Verkehrsdienste wird auch die Erweiterung bestehender Dienste gefördert. Gemeinsame
Lernaktionen haben die Kooperation von Unternehmen im Sinne des Programms zum Ziel. Sie bieten die Möglichkeit,
beispielsweise Förderungen für den Aufbau intermodaler Transportketten zu erhalten. Allen Projekten gemeinsam
sind ihr grenzüberschreitender Charakter und ihre internationale Beteiligung. Alles Punkte, die für den
Logistikstandort Österreich zutreffen, resümiert Bollmann: „Jetzt heißt es wieder mit österreichischer
Innovationskraft zu punkten, und Fördergelder mit heimischen Einreichungen abzuholen“.
Marco Polo I ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, welches vorrangig die Verlagerung von internationalem
Straßengüterverkehr auf die alternativen Verkehrsträger Schiene, Binnenwasserstraße und Kurzstreckenseeverkehr
sowie intermodale Transportketten fördert. Zuschüsse erhalten Verkehrsdienste, welche Transportalternativen
zum Straßengüterverkehr anbieten, ebenso wie Projekte, die die intensive Kooperation und die gemeinsame
Nutzung von Know-how auf dem Gebiet intermodaler Transport- und Logistikketten zum Ziel haben. Das Programm läuft
in einer ersten Phase von 2003 bis 2006 mit einem Gesamtfördervolumen von ca. 75 Millionen Euro.
Marco Polo bietet insbesondere die Übernahme von Anlaufverlusten von Verkehrsdiensten während einer Startphase
von bis zu drei Jahren. Das Programm ist erfolgsorientiert ausgerichtet. Die Höhe der finanziellen Förderung
neuer oder erheblich erweiterter, bestehender Verkehrsdienste ist von der verlagerten Transportleistung abhängig.
(Verkehrsverlagerungsaktionen - Modal Shift Actions).
Ferner fördert Marco Polo die Implementierung innovativer, insbesondere intermodaler Verkehrsdienste, die
die Überwindung wesentlicher Marktbarrieren zum Ziel haben. (Katalytische Aktionen - Catalyst Actions, Förderzeitraum
bis zu vier Jahre). Die Förderung internationaler Kooperationen in den Bereichen Transport und Logistik ist
im Rahmen der gemeinsamen Lernaktionen (Common Learning Actions) möglich. Hierunter sind vor allem Aktivitäten
zum Wissens- bzw. Erfahrungsaustausch sowie zur Fortbildung zu verstehen.
Das Programm ist ausschließlich auf die Förderung grenzüberschreitender Vorhaben unter internationaler
Beteiligung ausgelegt. Nationale Projekte sind nicht förderfähig.
Für „Marco Polo II“ (2007 bis 2010) ist ein Fördervolumen von 740 Millionen Euro vorgesehen. Neben der
Verlagerung von Straßengüterverkehren soll auch die Vermeidung von Straßengüterverkehr in
den Förderungskatalog aufgenommen werden (Verkehrsvermeidungs-Aktionen). Ziel der Richtlinie ist eine Umlenkung
des Güterverkehrs weg von der Straße hin zu Bahn und Wasserstraßen. |