Wien (bmaa) - Das Außenministerium bestätigte am Donnerstag (22. 12.) die Entführung
zweier österreichischer Staatsbürger in der Provinz Marib im Nordosten des Jemen. Es handelt sich um
einen 52-jährigen Mann, der in Wien und in der Steiermark wohnhaft ist, sowie um eine 31-jährige Frau
aus der Steiermark.
Der Mann hat sich in den frühen Morgenstunden bei einer Bekannten in Österreich telefonisch gemeldet
und berichtet, dass er und seine Reisebegleiterin entführt worden seien. Die Frau hatte im Laufe des heutigen
Tages mehrfach telefonischen Kontakt mit der deutschen Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Nach ihren Angaben fordern die Entführer die Freilassung von drei inhaftierten Männern im Austausch mit
den österreichischen Geiseln. Die jemenitischen Sicherheitsbehörden haben bereits gestern Vertreter zur
Aufnahme von Verhandlungen mit den Entführern entsandt.
Die zuständigen österreichischen Behörden unter der Koordination des Außenministeriums haben
seit Bekanntwerden der Entführung unverzüglich sämtliche Maßnahmen gesetzt, die zur Freilassung
der Geiseln führen sollen. Im Außenministerium tagt seit gestern ein Krisenstab unter der Leitung von
Generalsekretär Johannes Kyrle und unter Mitwirkung des Innenministeriums und des Verteidigungsministeriums.
Der für den Jemen zuständige österreichische Botschafter im Oman, der Leiter des Krisenreaktionszentrums
im Außenministerium sowie ein Experte des Innenministeriums haben sich heute nach Sanaa begeben, wo sie direkten
Kontakt mit der jemenitischen Regierung sowie mit der deutschen Botschaft aufgenommen haben.
Das Außenministerium steht in laufendem Kontakt mit dem Krisenzentrum des deutschen Auswärtigen Amtes
in Berlin, da Deutschland in Sanaa über eine Botschaft verfügt, die als Koordinationszentrum fungiert,
sowie mit anderen europäischen Partnern. Auch die britische EU-Präsidentschaft wurde informiert.
Seit gestern steht das Außenministerium darüber hinaus in regelmäßigem Kontakt mit dem jemenitischen
Botschafter und mit der jemenitischen Regierung, die für die Lösung des Falls verantwortlich ist. Staatssekretär
Hans Winkler hat in Telefongesprächen mit dem jemenitischen Außenminister appelliert, dass die jemenitische
Regierung alles tun möge, um die Sicherheit der beiden Österreicher zu gewährleisten, keine Gewalt
anzuwenden und eine rasche Freilassung zu erreichen. |