OMV findet erneut bedeutende Erdgasvorkommen in Österreich  

erstellt am
22. 12. 05

Fund mit ca. 1,5 Mrd m³ Reserven – rund ein Fünftel des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs
Wien (omv) - Die OMV, Mitteleuropas führender Öl- und Erdgaskonzern, hat nach dem bedeutenden Fund in Strasshof im Frühjahr dieses Jahres mit der Bohrung Ebenthal Tief 1 einen weiteren substantiellen Gasfund im Wiener Becken getätigt. Die technisch herausfordernde Explorationsbohrung erschloss Gasvorkommen in einer Tiefe von rund 3.400 Metern. Die möglichen Reserven von ca. 1,5 Mrd m³ (10 Mio boe) entsprechen rund einem Fünftel des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs und liegen über der österreichischen Jahres-gasproduktion der OMV von 1,25 Mrd m³. Erste Tests ergaben eine maximale Förderrate von 600.000 m³/Tag (3.700 Barrel Öl Äquivalent pro Tag). Mit dem Start der Förderung ist im Jahr 2007 zu rechnen. Die Lebensdauer des Feldes wird auf 10 bis 15 Jahre geschätzt. Insgesamt wird 2005 die Öl- und Erdgasförderung der OMV in Österreich rund 14 Mio boe erreichen. Das Unternehmen ist mit 780 Mitarbeitern in ihren niederösterreichischen Fördergebieten der größte Arbeitgeber im Weinviertel. Allein 2004 und 2005 investierte die OMV rund EUR 150 Mio in die Aufsuchung und Gewinnung von Öl und Gas in Österreich.

Helmut Langanger, OMV Vorstand für Exploration und Produktion: „Ich freue mich sehr, nach dem Sensationsfund in Strasshof im April 2005, einen zweiten großen Erfolg unserer Bohrtätigkeiten in Österreich bekannt zu geben. Der neue Fund wird dazu beitragen, unser Ziel, die österreichische Öl- und Gasproduktion bis 2010 um 25 % auf 50.000 boe/d zu erhöhen, zu erreichen.“ Die Suche nach Öl und Gas in Österreich ist aufgrund des hohen Alters der Felder ein schwieriges Unterfangen. Mit der Bohrung Ebenthal Tief 1 konnte die OMV erneut ihre hohe technische Kompetenz bei der Erschließung neuer Öl- und Gasvor-kommen in reifen und alten Öl- und Gasgebieten unter Beweis stellen. „Hoch entwickelte 3D-Seismik und der Einsatz modernster Tiefbohrtechnik sind der Grundstein für diese Erfolge. Dieses hohe technologische Know-how setzen wir ebenso erfolgreich bei unseren internationalen E&P-Aktivitäten, insbesondere in Rumänien, ein“, so Langanger.

Erfolgreiches Jahr in der österreichischen Exploration
Die fündige Explorationsbohrung Ebenthal Tief 1 wurde von der 100% - Konzerngesellschaft OMV Austria Exploration & Production GmbH, durchgeführt und befindet sich rund 30 km nordöstlich von Wien, östlich der Ortschaft Ebenthal. Wie berichtet, war die OMV bereits im Frühjahr 2005 mit der Bohrung Strasshof T4 auf große Gasvorkommen – rund 4 Mrd m³ - gestoßen, gemeinsam mit dem neuen Fund zeichnet sich damit für das österreichische Explorationsgeschäft der OMV ein Rekordjahr ab. Der Fund Ebenthal T1 liegt in der Nähe des Matzener Feldes, dem größten zusammenhängenden Ölfeld in Mitteleuropa. Nach intensiven Vorbereitungen – die ersten Auswertungen der seismischen Messungen erfolgten bereits 2003 – erreichte die Bohrung eine Tiefe von 3740 Meter. Das Gasvorkommen wurde in Dolomitschichten des Beckenuntergrundes bei rund 3.400 Meter nachgewiesen. Die der-zeitigen Reservenschätzungen ergeben rund 1,5 Mrd m³ bzw. 10 Mio boe. Dies übertrifft die jährliche österreichische Erdgasförderung der OMV oder bedeutet rund ein Fünftel des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs.

Die Gesamtkosten der Bohrung betrugen rund EUR 5 Mio. Um den Fund abzugrenzen und zu entwickeln, also für die kommerzielle Förderung vorzubereiten, sind weitere beträchtliche Investitionen für zusätzliche Bohrungen, Leitungen und obertägige Produktionseinrichtungen erforderlich. Das Erdgas kann nach Produktionsstart des Feldes voraussichtlich ab 2007 ins österreichische Versorgungsnetz eingespeist werden.

Einsatz modernster Technik bringt höchstes Förderniveau in Österreich seit 1980
Die OMV hat in den Jahren 2004 und 2005 in Österreich 19 Bohrungen abgeteuft. Insge-samt wurde dabei eine Bohrmeterleistung von 51.100 Metern erreicht. In diesem Zeitraum wurden mehr als 150 Mio EUR in die Aufsuchung und Gewinnung von Öl und Gas in Österreich investiert. Durch den Einsatz modernster Technologien ist es gelungen, in Österreich das höchste Förderniveau seit 1980 zu erreichen und dem natürlichen Förder-rückgang bei alten Öl- und Gasfeldern entgegenzuwirken. Alle acht Bohrungen, die bis dato im Jahr 2005 abgeteuft wurden, sind wirtschaftlich fündig. Diese im internationalen Vergleich sehr hohe Erfolgsrate zeugt von der technischen Kompetenz der OMV als Betriebsführer von reifen Öl- und Gasfeldern.
Öl und Gasförderung in Österreich soll bis 2010 um 25% erhöht werden

Im Jahr 2005 verfügt die OMV in Österreich über sichere Öl- und Erdgasreserven von rund 150 Mio boe, davon belaufen sich die Erdgasreserven auf 90 Mio boe (entspricht 14,4 Mrd m³) und die Rohölreserven auf 60 Mio bbl. Ziel der OMV ist es, die österreichische Öl- und Gasförderung von derzeit ca. 40.000 boe/d bis zum Jahr 2010 um 25% auf eine Rate von 50.000 boe/d zu erhöhen. Neben intensiver Explorationstätigkeit zur Erschließung neuer Vorkommen wird hierfür auch die Förderung aus bestehenden Feldern laufend optimiert. Die Öl- und Erdgasförderung der OMV in Österreich bleibt damit auch weiterhin ein wichtiges Element in der Gesamtproduktion des Unternehmens. Rund 12% der von OMV geförderten Öl- und Gasmengen werden in Österreich produziert.

Ausgewogenes internationales OMV E&P Portfolio
OMV hält ein ausgewogenes internationales E&P-Portfolio in 17 Ländern, die sich auf fünf Kernregionen aufteilen: den Donau-Adria-Raum, Nordafrika, die britische Nordsee, den Mittleren Osten/Kaspische Region und Australien/Neuseeland. Durch den Erwerb von 51% an Petrom S.A., dem größten rumänischen Erdölunternehmen, liegt die Tagesproduktion der OMV bei rund 340.000 boe, die Öl- und Gasreserven betragen rund 1,4 Milliarden boe.

1 Mio barrel Öl Älquivalent (boe) entsprechen rund 150.000 Tonnen Öläquivalent
1 barrel (bbl) entspricht rund 159 Liter

OMV E&P in Österreich
Die Explorations- und Produktionstätigkeit der OMV in Österreich konzentriert sich auf das Wiener Becken und umfasst eine Fläche von mehr als 5.000 km². 2004 deckte die OMV mit rund 14 Mio boe (1,25 Mrd m³ Erdgas und 900.000 t Rohöl und NGL) heimischer Förderung 10% des österreichischen Bedarfs an Rohöl und 15% des Erdgasbedarfs ab. Die OMV produziert rund 90% des in Österreich geförderten Rohöls und 60% des heimischen Erdgases. Mit Explorationsausgaben und Investitionen von rund EUR 90 Mio im Jahr 2005 ist das Unternehmen der größte Investor und Arbeitgeber im Weinviertel. Diese umfangreichen Investitionen und intensive Explorationstätigkeit in den österreichischen Aufsuchungs- und Gewinnungsgebieten der OMV schaffen die Basis für die langfristige Sicherung der wirtschaftlichen österreichischen Öl- und Gasproduktion.

Durch den Einsatz modernster 3D-Seismik erweitert der OMV Konzern jedes Jahr sukzessive sein österreichisches Portfolio an neuen Lagerstätten und Satellitenfeldern. Auf Grund der detaillierten Untertageinformationen erreichen die Explorationsbohrungen der OMV im Schnitt eine Trefferquote von rund 70% – ein Spitzenwert im internationalen Vergleich, wo die durchschnittliche Trefferquote der Branche bei weniger als einem Drittel liegt, so konnte die jährliche Förderung durch neue Funde zu mehr als 100 % wieder ersetzt werden. In 2005 waren sogar alle 8 bisher abgeteuften Bohrungen wirtschaftlich fündig.

Öl- und Erdgasförderung in Österreich
Bereits 1932 wurde im Wiener Becken mit der Bohrung Gösting 1 der erste kommerziell nutzbare Ölfund Österreichs erzielt. Am 16.2.1933 wurde das erste Öl per Bahn nach Wien (Shell Raffinerie in Floridsdorf) transportiert. Vor und während des 2. Weltkrieges war entlang des Steinbergbruchgebietes die Haupttätigkeit der Erdölsuche konzentriert. 1949 wurde das größte geschlossene Ölfeld Mitteleuropas, Matzen, entdeckt, dessen Höchstproduktion 1955 bei 3,5 Mio t (25 Mio boe) jährlich lag. Strasshof T4 und Ebenthal 1 zeigen, dass mit modernsten Methoden auch über 50 Jahre später noch substanzielle Neufunde im Wiener Becken möglich sind.
     
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