St. Pölten (volkskultur) - "Ein Land lebt durch die Kultur", bemerkte Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll mit einigem Stolz anlässlich der diesjährigen Kulturpreise-Gala im Festspiehaus St. Pölten.
Die vielen großen und kleinen Kulturbetriebe und -initiativen in Niederösterreich sind dafür ein
lebendiges Zeichen - in all ihrer Vielfalt. Doch nicht nur die so genannte Hochkultur, sondern auch und besonders
die unzähligen, oft ehrenamtlich getragenen kulturellen Aktivitäten werden in unserem Bundesland von
außergewöhnlicher Dynamik und Unternehmungsgeist getragen.
"Wir können auf ein besonders erfolgreiches Jahr im Bereich der Volkskultur und regionalen Kulturarbeit
in Niederösterreich zurückblicken.", ziehen Dorothea Draxler und Edgar Niemeczek, Geschäftsführer
der Volkskultur Niederösterreich, eine hoch zufriedene Bilanz über das Jahr 2005. Die Sanierung und Eröffnung
des Brandlhofs in Radlbrunn als neues Zentrum für regionale Kultur im Weinviertel war zweifellos ein besonderes
Highlight des Jahres. Bereits 7000 BesucherInnen ließen sich vom historischen Ambiente dieses Kleinods bäuerlicher
Lehmbaukultur in unmittelbarer Nachbarschaft zur Landesausstellung am Heldenberg verzaubern. Auch das Volksmusikfestival
"aufhOHRchen" war ein echter kultureller Leckerbissen: Mehr als 1000 Sänger, Tänzer und Musikanten
verwandelten Kirchberg an der Pielach vom 28. April bis 1. Mai in die Volksmusik-Hauptstadt Niederösterreichs:
Mit 13 Teilveranstaltungen an mehr als 15 Spielorten präsentierte das größte NÖ Volksmusikfestival
- und eines der größten in Österreich - vier Tage lang den Reichtum und die Buntheit der Volkskultur.
Das im September 2004 eröffnete Haus der Regionen - Volkskultur Europa an der Kunstmeile Krems kann nach der
ersten durchgehenden Saison ebenfalls mit einer imponierenden Besucherbilanz aufwarten. Das Haus bot 2005 in einer
nicht alltäglichen Programmreihe reizvolle Einblicke in die Volkskultur der europäischen Regionen Leinster
und Munster (Irland), Andalusien (Spanien), Sarajewo und Zenica-Doboj (Bosnien Herzegowina) sowie Beskiden und
Vorkarpaten in Polen. "Es ist eine packende Herausforderung, die Kultur von kleineren oder weniger bekannten
europäischen Regionen mit ihrer Musik, ihrer Tanztradition, dem überlieferten Kunsthandwerk und ihren
kulinarischen Genüssen zu präsentieren. Das Kennen lernen scheinbar fremder Kulturen und Bräuche
öffnet die Grenzen in den Herzen.", so Dorothea Draxler.
Alle Beteiligten können auch zu Recht stolz sein auf die erfolgreiche Bilanz des Musikschulmanagement Niederösterreich,
das vor fünf Jahren als Geschäftsstelle bei der Volkskultur Niederösterreich in Schloss Atzenbrugg
eingerichtet wurde. Auf Grundlage des im Jahr 2000 erlassenen Musikschulgesetzes wurden in dieser kurzen Zeit erstaunliche
Fortschritte in Qualitätsmanagement und Professionalisierung möglich. An rund 500 Standorten in ganz
Niederösterreich werden derzeit rund 51.000 SchülerInnen in 32.000 Wochenstunden in Musik unterrichtet.
Damit liegt Niederösterreich bei der Versorgung mit Musikschulunterricht gemeinsam mit Vorarlberg österreichweit
im Spitzenfeld. Aber nicht die Quantität ist die beeindruckendste Leistung des Musikschulmanagement Niederösterreich
- es ist vielmehr die Qualitätssteigerung und -sicherung im Musikschulwesen, die zweifellos als wichtigste
Aufgabe die täglichen Arbeitsprozesse integriert wurde und wird.
Als neuer Bereich kam vor einem Jahr die "Chorszene Niederösterreich" hinzu, die am 30. Oktober
2005 im Festspielhaus St. Pölten als neue integrative Plattform für das Chorwesen in unserem Bundesland
erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Sensationell ist hier der Zusammenschluss nahezu aller
Chorinstitutionen Niederösterreichs unter einer Marke. In einer ersten flächendeckenden Erhebung konnten
bereits die Daten von 1400 Chören und Vokalensembles mit rund 50.000 aktiven Sängerinnen und Sängern
ausgewertet werden.
Zuletzt wurde bei einer Kooperationsveranstaltung mit der Schallaburg KulturbetriebsgmbH. die Qualität der
kulturellen Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich untermauert: Rund 6000 BesucherInnen beim diesjährigen
Advent auf der Schallaburg sprechen eine deutliche Sprache über die beständige Klasse der Veranstaltung.
"Viel Positives und Aussichtsreiches ist im letzten Jahr passiert, mit großem vor allem auch menschlichem
Engagement wurden beeindruckende Leistungen erbracht. Mit Zuversicht und hoch motiviert gehen wir die Herausforderungen
des Jubiläumsjahrs 2006 an - wurde doch vor genau 50 Jahren in Kirchberg an der Pielach unsere Organisation
gegründet. Mit einem großen Fest werden wir im Herbst diesen Jahrestag in Kirchberg begehen.",
so Landesobmann Johannes Coreth. |