Schüssel: Bundesregierung unterstützt MPS Forschung  

erstellt am
20. 12. 05

Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stellte am Dienstag (20. 12.) gemeinsam mit Gesundheitsministerin Maria Rauch Kallat, Forschungsministerin Elisabeth Gehrer und Familienministerin Ursula Haubner eine Initiative der österreichischen Bundesregierung zur wissenschaftlichen Erforschung der Mukopolysaccharidose Erkrankungen (MPS) und Unterstützung von betroffen Familien vor. So stellt die Bundesregierung in den nächsten drei Jahren für diesen Zweck insgesamt 2,1 Millionen Euro zur Verfügung; zusätzlich wird sich Österreich während seiner EU Präsidentschaft dafür einsetzen, dass Forschungsarbeiten über die Ursachen und Heilung von MPS und "Schmetterlingskindern" zu einem Schwerpunkt des 7. EU Forschungsrahmenprogramms werden. Ab dem nächsten Jahr wird auch ein generelles Screening von Neugeborenen auf Stoffwechselerkrankungen, unter anderem auch auf MPS hin durchgeführt.

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der dieses gemeinsame Vorgehen der Bundesregierung initiiert hatte, hob die Bedeutung der internationalen Kooperation für die Erforschung der Krankheit hin. Schüssel: "Kein einzelnes Land verfügt über die notwendigen Ressourcen, diese Krankheit zu erforschen und Therapien zu entwickeln. Erst im Zusammenschluss von vielen wird dies möglich. Wir werden uns für eine Vernetzung der europäischen Ressourcen einsetzen. Mit dieser Initiative wollen wir den Betroffenen helfen und die Familien unterstützen."

Gesundheitsministerin Maria Rauch Kallat wies auf die Bedeutung der Früherkennung hin. Rauch Kallat: "Durch eine gezielte Früherkennung können in einzelnen Fällen Dauerschäden verhindert werden, weil rechtzeitig mit einer Behandlung begonnen werden kann. Daher werden wir in einem Paket die Früherkennung, Forschung und Behandlungsmethoden unterstützen. Damit können wir auch den Eltern und Ärzten rascher Informationen geben". Ausdrücklich bedanke sich die Gesundheitsministerin bei Professor Bodamer für seinen Einsatz für Eltern und Betroffene. Bildungsministerin Gehrer kündigte an, am AKH Wien Dienstposten für das Screening von Neugeborenen auf MPS zur Verfügung zu stellen. Weitere 400.000 Euro stellt das Bildungsministerium für die Entwicklung von Biomarkern zur Verfügung. Gehrer: "Wir wollen mit unserem Beitrag auch eine Vernetzung mit allen großen Forschungsprojekten unterstützen. Wir wollen sicherstellen, dass alle österreichischen Patientinnen und Patienten von diesen Projekten erfasst werden, um ihnen und zukünftig Betroffenen die best mögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen." Österreich wird darüber hinaus während seiner Präsidentschaft eine Konferenz über die MPS Erkrankung einberufen. Damit soll eine erhöhte Aufmerksamkeit für diese Krankheit in der Öffentlichkeit und wissenschaftlichen Gemeinschaft hergestellt werden.

Familienministerin Ursula Haubner versicherte, dass die Kosten für die Teilnahme an diesen internationalen Programmen für die Kinder und deren Eltern von ihrem Ministerium getragen werden. Haubner: "Ich hoffe, dass wir international mit diesem Programm 2007 starten können. Ich stehe für die Übernahme der Kosten für die Familien ein. Das ist unser kleiner Dank für Einsatz, die die Familien in der täglichen Pflegearbeit leisten."
     
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