Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stellte am Dienstag (20. 12.) gemeinsam mit Gesundheitsministerin
Maria Rauch Kallat, Forschungsministerin Elisabeth Gehrer und Familienministerin Ursula Haubner eine Initiative
der österreichischen Bundesregierung zur wissenschaftlichen Erforschung der Mukopolysaccharidose Erkrankungen
(MPS) und Unterstützung von betroffen Familien vor. So stellt die Bundesregierung in den nächsten drei
Jahren für diesen Zweck insgesamt 2,1 Millionen Euro zur Verfügung; zusätzlich wird sich Österreich
während seiner EU Präsidentschaft dafür einsetzen, dass Forschungsarbeiten über die Ursachen
und Heilung von MPS und "Schmetterlingskindern" zu einem Schwerpunkt des 7. EU Forschungsrahmenprogramms
werden. Ab dem nächsten Jahr wird auch ein generelles Screening von Neugeborenen auf Stoffwechselerkrankungen,
unter anderem auch auf MPS hin durchgeführt.
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der dieses gemeinsame Vorgehen der Bundesregierung initiiert hatte, hob die
Bedeutung der internationalen Kooperation für die Erforschung der Krankheit hin. Schüssel: "Kein
einzelnes Land verfügt über die notwendigen Ressourcen, diese Krankheit zu erforschen und Therapien zu
entwickeln. Erst im Zusammenschluss von vielen wird dies möglich. Wir werden uns für eine Vernetzung
der europäischen Ressourcen einsetzen. Mit dieser Initiative wollen wir den Betroffenen helfen und die Familien
unterstützen."
Gesundheitsministerin Maria Rauch Kallat wies auf die Bedeutung der Früherkennung hin. Rauch Kallat: "Durch
eine gezielte Früherkennung können in einzelnen Fällen Dauerschäden verhindert werden, weil
rechtzeitig mit einer Behandlung begonnen werden kann. Daher werden wir in einem Paket die Früherkennung,
Forschung und Behandlungsmethoden unterstützen. Damit können wir auch den Eltern und Ärzten rascher
Informationen geben". Ausdrücklich bedanke sich die Gesundheitsministerin bei Professor Bodamer für
seinen Einsatz für Eltern und Betroffene. Bildungsministerin Gehrer kündigte an, am AKH Wien Dienstposten
für das Screening von Neugeborenen auf MPS zur Verfügung zu stellen. Weitere 400.000 Euro stellt das
Bildungsministerium für die Entwicklung von Biomarkern zur Verfügung. Gehrer: "Wir wollen mit unserem
Beitrag auch eine Vernetzung mit allen großen Forschungsprojekten unterstützen. Wir wollen sicherstellen,
dass alle österreichischen Patientinnen und Patienten von diesen Projekten erfasst werden, um ihnen und zukünftig
Betroffenen die best mögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen." Österreich wird darüber
hinaus während seiner Präsidentschaft eine Konferenz über die MPS Erkrankung einberufen. Damit soll
eine erhöhte Aufmerksamkeit für diese Krankheit in der Öffentlichkeit und wissenschaftlichen Gemeinschaft
hergestellt werden.
Familienministerin Ursula Haubner versicherte, dass die Kosten für die Teilnahme an diesen internationalen
Programmen für die Kinder und deren Eltern von ihrem Ministerium getragen werden. Haubner: "Ich hoffe,
dass wir international mit diesem Programm 2007 starten können. Ich stehe für die Übernahme der
Kosten für die Familien ein. Das ist unser kleiner Dank für Einsatz, die die Familien in der täglichen
Pflegearbeit leisten." |