Auftragseingänge steigen stärker als bei Hochkonjunktur 2000 – Industrie stellt wieder
Beschäftigte ein
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsManagerIndex ist im Dezember nochmals sehr deutlich gestiegen. Mit
55,5 erreichte der Index nach 53,8 im November den höchsten Wert seit über einem Jahr. Werte über
50 zeigen dabei Wachstum an. „Österreichs Industrie konnte zu Jahresende nochmals deutlich an Tempo gewinnen“,
so Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA).
Die Einkaufsmanager melden eine deutliche Beschleunigung der Produktion. Der Index für die Industrieproduktion
stieg auf 56,7 - nach 54,9 im November. Der starke Anstieg der Industrieproduktion zu Jahresende wird begleitet
von einer nochmals gestiegenen Auftragsdynamik. „Die Auftragseingänge zeigen einen Zuwachs wie zuletzt vor
mehr als fünf Jahren“, analysiert Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Der Index für den Auftragseingang
stieg von bereits sehr hohen 55,7 im November auf 57,6 im Dezember.
Dass so viele Einkaufsmanager steigende Auftragszahlen meldeten, gab es zuletzt im Sommer 2000. Dies gilt sowohl
für die Auslandsaufträge, deren Index mit 58,2 ebenfalls ein Fünfjahrehoch erreicht, als auch für
die Inlandsaufträge. Vor allem die Nachfrage aus den beiden wichtigsten Exportmärkten Deutschland und
Italien beschleunigte sich im Dezember.
Der starken Konjunktur zu Jahresende 2005 entsprechend, meldeten die Unternehmen im Dezember erstmals seit dem
Frühjahr wieder steigende Beschäftigung: Der Index stieg von 50,0 auf 51,1. „Dank der boomenden Auftragslage
kann die Industrie erstmals wieder Personal aufnehmen“, meint Kager.
Auch die gestiegenen Einkaufsmengen spiegeln die starke Nachfrage: Hier stieg der Index von 51,3 auf 54,7. Die
Vormateriallager wurden der starken Nachfrage entsprechend im Dezember erstmals nicht mehr weiter abgebaut und
blieben konstant.
Auf die starke Konjunktur und die weltweite Rohstoffpreishausse geht es zurück, dass die Industriebetriebe
auch im Dezember steigende Einkaufspreise melden. Mit 58,6 lag der Index zwar etwas unter dem Novemberwert von
60,4 und unter dem Höchstwert von 75,9 aus dem Oktober 2004. Trotzdem bedeutet dies einen anhaltenden Kostendruck
für die Industrie. Weiterhin können nur wenige Betriebe ihre Verkaufspreise erhöhen: Mit 51,4 liegt
dieser Index nur knapp über der 50er-Marke und hat sich seit vier Monaten nicht erhöht.
Für die nächsten Monate erwarten die Ökonomen der BA-CA eine weiterhin sehr dynamische Industrieproduktion
und eine starke Exporttätigkeit. „Zu Jahresende 2005 und auch zu Beginn 2006 dürfte Österreichs
Industrie fast 5% Wachstum erreichen. Und das, obwohl das Niveau vor einem Jahr bereits sehr hoch war“, so Bruckbauer. |