Klosterneuburg (nöwpd) - Prickelnde Umsätze melden Österreichs
Sekterzeuger im laufenden Weihnachts- und Silvestergeschäft. Warum der Absatz der sprudelnden Festtagsgetränke
heuer besonders gut läuft, liegt auf der Hand: "Die Abschaffung der Sektsteuer im April hat die heimischen
Produkte gegenüber den meist aus Italien importierten Frizzante und Prosecco vom Preis her wieder konkurrenzfähig
gemacht. Im Vorjahr gingen noch von jeder österreichischen Sektflasche bis zu einem Drittel des Verkaufspreises
an den Finanzminister", erklärt Karl Inführ, Landesinnungsmeister des NÖ Nahrungs- und Genussmittelgewerbes
und selbst Inhaber einer Wein- und Sektkellerei in Klosterneuburg.
Erfreulich aus Sicht der Erzeuger sei, dass der Handel die durch den Fall der Schaumweinsteuer möglich gewordene
Preisreduktion voll an die Konsumenten weitergegeben habe. "Ein Sechser-Karton mit gutem österreichischem
Sekt ist heuer schon um 17 oder 18 Euro zu bekommen. Solche günstigen Angebote hat es in den vergangenen Jahren
nicht gegeben, was viele Kunden veranlasst hat, nach den billigeren Flaschen aus dem Ausland zu greifen",
teilt Inführ dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit.
Genaue Zahlen über das Absatzplus gebe es noch nicht, sicher sei aber, "dass 2005 in Summe bestimmt mehr
Sekt verkauft werden wird als 2004. Und das ist bemerkenswert, weil das Geschäft zwischen Anfang Jänner
und Ende März verständlicherweise äußerst flau war. Jetzt aber sind wir mitten drinnen in
der Aufholjagd", so der Landesinnungsmeister.
Im Durchschnitt trinkt jeder Österreicher pro Jahr rund 2,3 Flaschen Sekt. 42 Prozent der Korkenknaller werden
in den beiden Monaten November und Dezember konsumiert. Hochsaison hat das Getränk dann auch noch bei den
vielen Bällen im Fasching.
Die heimischen Winzer erzeugen jährlich zwischen 20 und 25 Millionen Liter Sektgrundwein. Die Zentren der
Produktion liegen im nördlichen Weinviertel, im Raum Poysdorf und um Retz. In Poysdorf leben fast 600 Weinbauern
vom Verkauf des Sektgrundweins - zumeist Grüner Veltliner und Welschriesling, die dort auf einer Fläche
von über 2.000 Hektar zur Sektherstellung angebaut werden. Die großen österreichischen Sektkellereien
kaufen fast drei Viertel ihres Weinbedarfs im Raum um Poysdorf. |