BM Pröll setzt Biomasseaktionsplan auf Tagesordnung
Wien (bmaa) - "Nach der alarmierenden Verteuerung bei Rohöl macht nun auch der Erdgas Streit
zwischen Russland und der Ukraine eines mehr als deutlich: Wir müssen in der EU Maßnahmen gegen die
Importabhängigkeit bei fossilen Energieträgern setzen. Ich habe daher in meiner Verantwortung als Vorsitzender
des EU-Landwirtschaftsministerrats den Biomasseaktionsplan auf die Tagesordnung des nächsten Ministertreffens
am 23. und 24. Jänner 2006 gesetzt, damit die Diskussion unverzüglich gestartet wird und der Aktionsplan
rasch beschlossen und offensiv umgesetzt werden kann. Denn es gilt die Chancen, die mit der EU Ratpräsidentschaft
verbunden sind, aktiv zu nutzen, um für Österreich und Europa etwas weiter zu bringen. Aufgrund der Spitzenstellung
in der Anwendung alternativer Energieträger hat Österreich in diesem Bereich eine besondere Verantwortung.“,
so Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen Russland
und der Ukraine über Erdgaslieferungen, die auch Europa in Mitleidenschaft zu ziehen droht. Europa, so Pröll,
könne allein in den kommenden vier Jahren die Nutzung der Biomasse für Energiezwecke mehr als verdoppeln.
Gegenwärtig wird Biomasse in Europa im energetischen Gegenwert von 69 Mio. Tonnen eingesetzt. Bis 2010 - so
Untersuchungen der Europäischen Kommission - könnten es bis zu 189 Mio. Tonnen sein. Damit verbunden:
Arbeitsplatzeffekte für den ländlichen Raum von 250.000 bis 300.000 Arbeitsplätzen sowie CO2 Einsparungen
in der Höhe von rund 200 Mio. Tonnen pro Jahr. Zudem würden weitere Investitionen in die Biomasse einen
signifikanten Innovationsschub bei grünen Technologien bringen und die europäische Marktführerschaft
in diesem Bereich international absichern. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe, so Pröll, sollte sich dabei
sowohl auf den Bereich der Raumwärme, wie auch Elektrizität und Treibstoffe beziehen.
Keine Alternative sieht Pröll in weiteren Kernkraftwerken: „Wir sollten in Europa auf einen klugen und ausgewogenen
Energiemix setzen und nicht in neue Mega-Kraftwerke investieren.“ Abgesehen von unbeantworteten Fragen der Nuklearen
Sicherheit habe die Erdgaskrise deutlich das Problem einer zu starken Abhängigkeit von einer einzigen Option
gezeigt. „Europa wäre klug beraten, auf einen breiten Mix nachhaltiger und umweltgerechter Energieaufbringung
zu setzen“, so Pröll abschliessend. |