Österreich hat ein Drittel des Erdgas-Jahresverbrauches an Speicherkapazitäten - Bartenstein
begrüßt EU-Diskussion über Gaslagerung
Wien (bmwa) - Österreich verfügt EU-weit über die größten Erdgas-Speicherkapazitäten.
Die Erdgasspeicherkapazitäten betragen mit rund 2,8 Milliarden Kubikmeter derzeit rund ein Drittel des Erdgasjahresverbrauches
in Österreich. Damit ist die Speicherkapazität bezogen auf den Jahresverbrauch mehr als doppelt so hoch
wie im EU-Durchschnitt. Manche Länder, verfügen über gar keine Speicherkapazitäten.
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein begrüßt in diesem Zusammenhang den Vorschlag von EU-Energiekommissar
Andris Piebalgs, dass jedes Land durch Bevorratung mindestens zwei Monate Lieferausfall überbrücken können
soll. Bartenstein: "Österreich hat rechtzeitig Speicherkapazitäten aufgebaut. Die gesamte EU muss
sich nun stärker gegen Ausfälle und Schwankungen von Erdgaslieferungen absichern."
Der gesamte Erdgasabsatz Österreichs beträgt rund 8,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Der derzeitige
Speichervorrat beträgt rund 2,2 Milliarden Kubikmeter der gesamten Speicherkapazität von 2,8 Milliarden
Kubikmeter, was einer Menge von mehr als dem bundesweiten Gasverbrauch in zwei Wintermonaten entspricht. Berücksichtigt
man die Inlandsproduktion sowie Importe aus Norwegen und Deutschland, so kann die Versorgung grundsätzlich
für mindestens drei Wintermonate gewährleistet werden. In Salzburg soll zusätzlich ein neuer unterirdischer
Gasspeicher mit 2,4 Mrd. Kubikmeter Speichervolumen errichtet werden.
"Die Erdgasbevorratung ist ein wichtiges flexibles Instrument, um die Schwankungen der Gasversorgung gegenüber
dem Gasbedarf auszugleichen, etwa bei Lieferausfällen oder zur Deckung des deutlich höheren Bedarfs im
Winter", sagt Bartenstein. Österreich habe dabei EU weit eine Sonderstellung, da es im Gegensatz zu einigen
anderen Staaten über zahlreiche unterirdische geologische Hohlräume für die Gaslagerung verfügt.
Diese Staaten müssen daher Alternativen zur Bevorratung von Gas entwickeln, etwa durch Bevorratung von Erdgas
in Elektrizitätserzeugungs- oder Industrieanlagen. Die Regelung müsse aber sicherstellen, dass eine verpflichtende
Gasbevorratung nicht zu höheren Kosten und geringerer Flexibilität der Gasversorgung führe. Bartenstein:
"Nationale Besonderheiten sind zu berücksichtigen."
Erdgasspeicherkapazitäten innerhalb der EU-Mitgliedsländer (Daten soweit vorhanden, Quelle: E-Control):
Land %
Österreich 32%
Frankreich 26%
Deutschland 22%
Italien 22%
Dänemark 17%
Durchschnitt 14%
Niederlande 6%
Spanien 6%
Griechenland 5%
Belgien 4%
UK 4%
Finnland 0%
Irland 0%
Schweden 0% |