Klinikum Hainburg: Neue OP-Methode bei Inkontinenz  

erstellt am
09. 01. 06

Komplikationsarmer Eingriff mit kurzem Krankenhausaufenthalt
Hainburg (nlk) - Im Landesklinikum Thermenregion Hainburg kann nun dank einer neuen Behandlungs- bzw. Operationsmethode dem Krankheitsbild der Inkontinenz effektiv begegnet werden. Bislang sind in Hainburg 18 Frauen gemäß dieser neuen Methode operiert worden.

Die neue Operationsmethode nennt sich „Tensionfree-Vaginal-Tape-Obturator“ (TVT- O-Methode) und stellt eine Weiterentwicklung der früher angewendeten TVT-Methode dar. Es handelt sich bei der neuen Methode um einen sehr komplikationsarmen Eingriff, bei dem ein etwa 1 Zentimeter breites Kunststoffband spannungsfrei unter die Harnröhre gelegt wird und diese dadurch stabilisiert. Im Gegensatz zur klassischen TVT-Operation führt der Chirurg das Band nicht über die Bauchdecke, sondern an der Oberschenkelinnenseite aus. Auf diese Weise können Läsionen der Blase, des Darmes bzw. von Gefäßen und Nerven verhindert werden. Dieser Eingriff kann mit lokaler Betäubung durchgeführt werden; die Dauer der Operation beläuft sich auf etwa 20 Minuten. Patientinnen, die sich diesem Eingriff unterziehen, können das Krankenhaus im Regelfall nach vier bis fünf Tagen wieder verlassen.

In Österreich sind fast eine Million Frauen und Männer von unwillkürlichem Harnabgang (Inkontinenz) betroffen. In der Altersgruppe der 50- bis 70-jährigen Frauen leiden bereits 30 bis 40 Prozent an dieser Krankheit. In 35 bis 45 Prozent der Fälle sprechen die ExpertInnen von einer Stressinkontinenz, in etwa 25 bis 35 Prozent von einer Dranginkontinenz und bei etwa 20 bis 40 Prozent der Fälle handelt es sich um eine Mischform dieser beiden Arten.

Die neue, am Thermenklinikum Hainburg angebotene Behandlungsmethode eignet sich vor allem für alle Formen der Stressinkontinenz. Bevor hier allerdings eine Operation durchgeführt wird, versuchen die Gynäkologen der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Krankheit mit „konservativen Methoden“ wie etwa Beckenbodengymnastik, Stromtherapie, Medikamenten oder Biofeedback in den Griff zu bekommen.
     
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