St. Pölten (nlk) - Mit einem Zentrumszonen-Konzept will Niederösterreichs Landeshauptstadt St.
Pölten in der Stadtentwicklung und in der Raumordnung neue Akzente setzen. "Wir sehen das Konzept als
wichtigen Leitfaden für die Belebung der City, für die Gestaltung des Branchenmix und für alle Genehmigungsverfahren",
so Stadtplaner Jens de Buck.
"Damit bieten wir Unternehmensgründern zudem auf Jahre hinaus Rechtssicherheit", erklärt Bürgermeister
Matthias Stadler gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Das Konzept weist für die Landeshauptstadt
drei Zentrumszonen auf mit Kernbereichen als Entwicklungsschwerpunkte, mit angrenzenden Bereichen für
die Stabilisierung des Bestands an Handelsflächen sowie zusätzlichen Flächen als Reserven für
künftige Entwicklungspotenziale.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das die Stadt gemeinsam mit dem Land Niederösterreich verwirklicht hat,
sagt Stadtrat Franz Gunacker. Mit dem Zentrumszonen-Konzept soll das Zentrum der Landeshauptstadt gestärkt
und die Errichtung von Einkaufszentren auf der "Grünen Wiese" eingedämmt werden. Wichtige Elemente
des Konzepts seien etwa die Siedlungs- und Bebauungsdichte, die Verkehrserschließung sowie der Branchenmix.
Laut Gemeinderatsbeschluss behalten alle bereits gewidmeten Verkaufsflächen ihre Gültigkeit. Für
den Europaplatz bedeutet dies, dass hier lediglich die gewidmeten 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche genutzt
werden können. Für ein geplantes großes Einkaufszentrum am Rande der Innenstadt gab es vor diesem
Hintergrund kein "grünes Licht".
"Wir wollen mit dem Zentrumszonen-Konzept sowohl bei der Infrastruktur als auch beim Warenangebot Prioritäten
setzen", betont Stadtplaner de Buck. Zu den Zielen des Konzepts gehören die Liberalisierung des Handels
in den Ortszentren, die Sicherung der Grundversorgung und ein Stopp der weiteren Entwicklung von großflächigen
Handelseinheiten auf der "Grünen Wiese". Auf Flächen außerhalb der Zentrumszonen sind
Handelsflächen nur bis zu einer Obergrenze von 5.000 Quadratmetern erlaubt.
Geografisch geht es bei den drei Zentrumszonen in der Landeshauptstadt um den Bereich St. Pölten Mitte (Altstadt
und einige angrenzende Zonen), um die Zone St. Pölten Nord (rund um das Traisenpark-Center) sowie um den Bereich
St. Pölten Süd (rund um Merkur und Mediamarkt, kika, Schwaighof-Center und WIFI). Im Budget für
das Wahljahr 2006 in St. Pölten sind zudem 180.000 Euro zur Erstellung eines Masterplans für die City
vorgesehen. Zielsetzung ist, die Wochenfrequenz in der City von derzeit rund 75.000 Besuchern längerfristig
auf 100.000 zu steigern. |