Grazer Berufsfeuerwehr hat 2005 um 800 Einsätze mehr als 2004
Graz (stadt) - Bereits das Jahr 2004 hatte mit 5.631 Einsätzen einen bis dahin überragenden
Rekord gebracht - aber im eben abgelaufenen Jahr 2005 fügten die Männer der Grazer Berufsfeuerwehr dieser
Zahl noch mehr als 800 zusätzliche Einsätze dazu: Nicht weniger als unfassbare 6.438 Mal stellten die
städtischen „Florianijünger“ ihre Schlagkraft unter Beweis - das sind durchschnittlich fast 18 Einsätze
pro Tag! Dazu kommen noch mehr als 800 Ausfahrten für die Tierrettung. 115 Zivilisten und Sachwerte von mehr
als 23,5 Millionen Euro wurden durch das beherzte Eingreifen der „Florianis“ gerettet. Kein Wunder, dass Feuerwehrreferent
Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk von „seinen“ Mannen begeistert ist und die mittel- bis langfristige
Realisierung der Feuerwache Süd befürwortet. Im noch jungen Jahr 2006 liegt ein besonderer Schwerpunkt
der Berufsfeuerwehr auf dem Gebiet der Ausbildung, kündigen Ferk und Branddirektor Dr. Otto Meisenberger an.
Entlastung
Exakt 3.002 Brandeinsätze und 3.436 technische Einsätze, also insgesamt 6.428 Bewährungsproben,
bewältigte die Grazer Berufsfeuerwehr im abgelaufenen Jahr. Zum Vergleich: Im bisher überlegenen Rekordjahr
2004 waren mit 5.631 Einsätzen - davon 2.780 Brände und 2.851 technischen Einsätze - um 807 Einsätze
weniger angestanden. Die Steigerung von 14,33 Prozent ringt auch Feuerwehrreferent Bürgermeister-Stellvertreter
Walter Ferk Respekt ab: „Täglich im Durchschnitt fast
18 Einsätze, dazu noch mehr als zwei Tierrettungen pro Tag - das zeigt, wie unverzichtbar eine gut ausgerüstete
und geschulte Berufsfeuerwehr für Graz ist!“ Daher werde er darauf drängen, die geplante Feuerwache Süd
in Webling mittel- bis langfristig trotz aller Sparzwänge errichten zu lassen, stellt sich der Bürgermeister-Stellvertreter
neuerlich unmissverständlich hinter das Projekt. Das dafür vorgesehene Gelände in der Alten Poststraße
412 soll aber demnächst bereits als Übungsstätte zur Verfügung stehen, wie Ferk ankündigt:
„Unsere Berufsfeuerwehr hat zuletzt kaum noch Kranübungen mit Lkw-Wracks durchführen können, weil
kein geeignetes Areal dafür vorhanden war. Das soll sich durch einen Prekariumsvertrag demnächst ändern!“
Auch als Entlastung für die aus allen Nähten platzenden Feuerwachen soll das Gelände in der Alten
Poststraße herhalten: Hier will man Gerätschaften lagern, die für Katastropheneinsätze wie
das Hochwasser im August des Vorjahres gebraucht werden.
Deutliche Steigerung
Eine deutliche Steigerung brachte das Vorjahr im Vergleich zu 2004 auch bei der Zahl geretteter Menschen
und Sachwerte - aber leider auch bei den zu beklagenden Todesopfern: 115 (2004 waren es noch 110) Zivilisten wurden
unversehrt gerettet,
59 (2004: 57) Menschen mit Verletzungen in Sicherheit gebracht. In 13 Fällen (2004 waren es 5) konnten Personen
leider nur noch tot geborgen werden. Acht Menschen waren in ihren Wohnungen gestorben, wonach die Feuerwehr die
Tür aufbrechen musste. Eine Person starb bei einem Brand, zwei Tote wurden aus dem Wasser gezogen. Jeweils
eine Person wurde tot aus einem Auto und aus einer Kabine geborgen. An Sachwerten wurden im Vorjahr mehr als 23,54
Millionen Euro gerettet (im Vergleich zu 17,1 Millionen Euro des Jahres 2004) und entstandene Schäden von
3,18 Millionen Euro (2004: 2,6 Millionen Euro) registriert.
Ausbildungsschwerpunkt
Einen Ausbildungsschwerpunkt für heuer kündigt auch Branddirektor Dr. Otto Meisenberger an: „Wir führen
erstmals für zehn unserer Männer eine Art Meisterausbildung für den Feuerwehrberuf durch. Außerdem
werden 13 neue Männer eingeschult, sodass wir bald erstmals nach längerer Durststrecke auf die volle
Mannschaftsstärke zurückgreifen können!“ Angesichts der beeindruckenden Einsatzzahlen des Vorjahres
wohl eine längst überfällige Tatsache... |