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Geheimnis des Immunsystems entschlüsselt |
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Endocannabinoide kontrollieren Mechanismus Magdeburg (pte) - Wissenschaftler der Universität Magdeburg haben gemeinsam mit Kollegen in Berlin, Seattle und New York einen entscheidenden Durchbruch beim Verständnis des humanen Immunsystems erreicht: Das Forscherteam um Oliver Ullrich vom Institut für Immunologie der Universität Magdeburg hat den Mechanismus, wie das Immunsystem im Gehirn unter Kontrolle gehalten wird, entdeckt. Dieser wird von so genannten Endocannabinoiden kontrolliert und ist wahrscheinlich auch bei entzündlichen Nervenzellerkrankungen, wie etwa der Multiplen Sklerose, beteiligt, berichtet der Forscher in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "Neuron". Endocannabinoide sind erst im vergangenen Jahrzehnt entdeckt worden und sind körpereigene Bindungspartner an Cannabinoid-Rezeptoren, die in verschiedenen Formen im Nerven- und Immunsystem vorkommen. Dieses System ist evolutionär, wahrscheinlich uralt und wird sogar schon von Pflanzen zur Signalübertragung bei Schutz- und Abwehrreaktionen verwendet. Bekannt war den Wissenschaftlern bereits, dass Endocannabinoide stark in die Regulation der Nervenzellfunktion eingebunden sind. Nun ist den Magdeburger Forschern der Nachweis gelungen, dass auch das Immunsystem im Gehirn unter der Kontrolle von Endocannabioiden steht. "Denn bei Schadensprozessen im Gehirn werden diese Endocannabinoide in großen Mengen freigesetzt und schlagen dort Alarm", so Ullrich. Das wiederum locke so genannte Mikrogliazellen an, die an den Ort der Schädigung wandern, um dort normalerweise helfend einzugreifen. Die Endocannabinoide sorgen dann dafür, dass diese Mikrogliazellen in Schach gehalten werden, damit es zu keiner für das Nervengewebe gefährlichen Überreaktion des Immunsystems kommt. Dem Forscherteam ist es nun gelungen, festzustellen wie diese Kontrolle auf molekularer Ebene funktioniert. Darüber hinaus konnten sie durch Experimente am lebenden Hirngewebe zeigen, dass es durch einen Eingriff in das Endocannabinoidsystem möglich ist, Nervenzellen vor entzündungsbedingter Schädigung zu schützen. Diese Situation kommt beispielsweise bei der Multiplen Sklerose (MS) vor. Die Wissenschaftler konnten in Geweben von MS-Patienten auch deutliche Hinweise darauf finden, dass dieser Mechanismus dort eine Rolle spielt. "Unsere Ergebnisse machen Hoffnung, bald viel effektiver und spezifischer in Entzündungsmechanismen im Gehirn eingreifen zu können, als das bisher möglich war", erklärt Ullrich abschließend. |
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