Raus: Im Jahr 2006 soll ein besseres Fundament für die "Kunst am Bau" geschaffen
werden
Salzburg (lk) - Das interessante Kulturjahr 2005 habe mit der Eröffnung der neuen ARGEkultur
im Nonntal einen Höhepunkt gefeiert. Damit habe das lange Streben dieser Heimstätte vieler Kulturinstitutionen
nach einer modernen zeitgemäßen Bleibe einen positiven Abschluss gefunden. Dies betonte Salzburgs Kulturreferent
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Othmar Raus am Donnerstag (05. 01.) in seiner Kulturbilanz des abgelaufenen
Jahres. Er wies auch darauf hin, dass 2005 beispielsweise 150.000 Euro für Neue Medien, für elektronische
Musik und für innovative Projekte außerhalb der Stadt Salzburg zur Verfügung gestellt wurden, um
damit zeitgenössische Ausdrucksformen in der Kunst zu unterstützen. Allein bei den Ausschreibungen zu
den Aktionen "Elektronik Land Salzburg" und "Wahre Landschaft" gab es insgesamt 79 Einreichungen.
Dieser Bogen umspanne die kulturpolitische Konzeption des Landes, die für die Absicherung des Bewährten
und die Förderung von neuen Impulsen für junge, moderne und innovative Kultur stehe.
Für das Jahr 2006 habe er sich unter anderem vorgenommen, ein besseres Fundament für die "Kunst
am Bau" zu schaffen. Konkret denke er dabei an die Schaffung eines "Kunst am Bau-Fonds", der jährlich
mit einer fixen Summe dotiert werde. Damit werde es gelingen, Kunst im öffentlichen Raum aufzuwerten und
einen zielgerichteten Einsatz des Geldes zu erreichen, ist Landeshauptmann-Stellvertreter Raus überzeugt.
Der Kulturreferent begegnete in seiner Jahresbilanz 2005 der Kritik, das Land würde den kleinen und freien
Kulturinitiativen immer weniger Geld zur Verfügung stellen, mit konkreten Zahlen. In allen Förderbereichen
werden zumindest die Budgetniveaus des Vorjahres gehalten. Entgegen der voreilig geäußerten Kritik gelte
dies auch für den so genannten freien Förderbereich. So wurden beispielsweise die 64 kleinen, im Dachverband
der Salzburger Kulturstätten vertretenen Kulturinitiativen 2005 mit 2,46 Millionen Euro gefördert. Im
Jahr 2006 werden dafür insgesamt 2,55 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Dies entspreche keiner Kürzung,
sondern einer Erhöhung um 89.000 Euro, erklärte Dr. Raus.
Keine dieser 64 kleinen Initiativen habe in den vergangenen Jahren eine wesentliche Kürzung hinnehmen müssen.
Im Gegenteil: In den vergangenen 15 Jahren habe er dafür gesorgt, dass die Dotierung im freien Förderungsbereich
für Künstler, Kulturvermittler und Kulturveranstalter kontinuierlich angestiegen ist. Dies werde auch
im nächsten Budgetjahr gelingen, versprach Dr. Raus.
Eine lebendige und vielfältige Kulturszene brauche mehr als nur eine berechenbare und verlässliche Förderpolitik.
Sie benötige vor allem ein aufgeschlossenes gesellschaftliches Klima, ein hohes Maß an Eigeninitiative,
kreative Engagements und Einsatz. Kulturpolitik könne nur ein "Ermöglicher" sein und Anreize
geben, damit sich kulturelles Angebot und entsprechende Nachfrage entwickeln können. Daher bekenne er sich
zu einem partnerschaftlichen Miteinander und zu einer von Kontinuität und Verlässlichkeit geprägten
Kulturpolitik, betonte der Kulturreferent abschließend. |