Von Anschobe initiierter Beschluss in der Sitzung der Oö. Landesregierung am Montag als
erster Schritt eines umfassenden Konzepts für den Umgang Oberösterreichs mit der Globalisierung
Linz (lk) - Der Global Marshall Plan wurde vom deutschen Globalisierungskritiker Prof. Franz Josef
Radermacher und einer Reihe internationaler Wissenschafter/innen und Politiker/innen vor kurzem als Plattform zur
Zähmung der Globalisierung gegründet und wird mittlerweile von einer Reihe von Persönlichkeiten
vom Labour-Politiker Gordon Brown bis Ex-Kommissar Franz Fischler, von Jakob von Uexküll (Spender und Gründer
des Alternativen Nobelpreises) bis Frank Bsirsky, dem Chef der Ver.di-Gewerkschaft unterstützt. Auf Initiative
von Umwelt-Landesrat Rudi Anschober unterstützt Oberösterreich als erste Region Europas den Global Marshall
Plan und wird mit einem Regierungsbeschluss am Montag sich auch zur aktiven Unterstützung und Bewerbung bekennen.
Anschober: "Wir wollen in Oberösterreich selbst über die Globalisierung, die Millenniumsziele
und den Global Marshall Plan als einen Schritt zur Zähmung der Globalisierung informieren, wir wollen den
Global Marshall Plan mit unserer Lokalen Agenda 21 verbinden und wir wollen andere Regionen zu einer breiten internationalen
Allianz zur Unterstützung der Ziele des Global Marshall Planes gewinnen."
Die Hauptziele des GMP:
- Umsetzung der Millenniumsziele (bis 2015 Halbierung der Armut, Grundschulbildung für alle Kinder, Förderung
der Gleichstellung der Frauen, Senkung der Kindersterblichkeit auf ein Drittel, Verbesserung der Gesundheit von
Müttern, Ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten, Eine globale Partnerschaft für Entwicklung)
- Finanzierung der Millenniumsziele durch die internationale Einführung einer Tobin-Tax als Abgabe auf Finanztransaktionen
- Durchsetzung von Umwelt-, Sozial- und Demokratiestandards bei den internationalen Organisationen wie WTO, Weltbank
etc
Anschober: "Durch Umsetzung dieser Ziele könnte einerseits der mörderische Standortwettlauf begrenzt
werden, das laufende Sozial- und Umweltdumping nach unten gestoppt und damit dem größten Risiko der
Globalisierung begegnet werden und gleichzeitig eine wirkungsvolle Initiative gegen den Hunger auf der Welt verwirklicht
werden. Die Unterstützung des Global Marshall Plan ist ein Schneeball, der in den letzten Monaten von einzelnen
losgetreten wurde und in den nächsten zwei Jahren zu einer Lawine in Form einer breiten Unterstützung
führen soll und muss."
Als erste Umsetzungsschritte des am Montag beantragten Regierungsbeschlusses hat Anschober Prof. Radermacher für
einen Forschungsauftrag für das Land Oberösterreich zur Konkretisierung einer Nachhaltigkeitsstrategie
zur Zähmung der Globalisierung gewonnen. Gleichzeitig wird in Oberösterreich eine Informationsoffensive
in Koppelung mit der Lokalen Agenda und ein breiter Diskussionsprozess gestartet. Schließlich wird durch
verschiedene Initiativen bei anderen Bundesländern und Regionen für die Unterstützung des GMP geworben.
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