Statement bei der IV-Veranstaltung „Allianz für Innovation und Fortschritt
zur Positionierung Österreichs als Innovationsstandort in der Mitte Europas"
Wien (bmwa) - "Für die Bundesregierung sind Forschung und Innovation zentrale Elemente
für die Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum und daher auch zentrale Themen des österreichischen
Nationalen Reformprogramms zur Umsetzung des 'Lissabon-Prozesses' der Europäischen Union", betonte Wirtschafts-
und Arbeitsminister Martin Bartenstein am Donnerstag (12. 01.) in der Industriellenvereinigung in seinem Eingangsstatement
zur Veranstaltung "Allianz für Innovation und Fortschritt zur Positionierung Österreichs als Innovationsstandort
in der Mitte Europas". Dieses Nationale Reformprogramm umfasse sieben strategische Kernbereiche, führte
der Minister aus, nämlich Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen - Arbeitsmarkt und Beschäftigung
- Forschung, Entwicklung und Innovation - Infrastruktur (inklusive Breitband) - Standortsicherung und Mittelstand
- Bildung und Weiterbildung - Umwelttechnologien und Ressourcenmanagement.
Bartenstein verwies auf den hohen Anteil von vom Ausland finanzierten und in Österreich vor allem von Unternehmen
durchgeführten F&E-Projekten. Die Forschungsleistungen österreichischer Firmen seien eine der wesentlichen
Standortqualitäten unseres Landes, betonte Bartenstein. Österreich weise nach Finnland die stärksten
Steigerungen bei F&E auf und habe im Jahr 2005eine Quote von 2,35% (5,8 Milliarden Euro) erreicht. Damit habe
sich Österreichs Innovationsleistung im EU-Vergleich (EU Innovation Scoreboard 2005) vom 10. auf den 5. Platz
verbessert und Irland, die Niederlande, Frankreich, Belgien und England überholt. Auch im Innovation Scoreboard
belege Österreich einen Spitzenplatz, vor allem beim Anteil innovierender KMUs (3. Platz), der Entwicklung
der F&E des privaten Sektors (wichtig für das Erreichen des Barcelona-Ziels) sowie bei der Beschäftigung
in den High-tech Dienstleistungen.
Konkrete Schwerpunkte im F&E- und Innovationsbereich
Als konkrete Schwerpunkte für Forschung, Entwicklung und Innovation kündigte Bartenstein mehr
Geld für Forschung und Innovation an: Zwischen 2006 und 2010 werde mindestens eine Milliarde Euro mehr zur
Verfügung gestellt und zusätzlich um Mittel der Nationalstiftung (125 Millionen Euro pro Jahr) ergänzt.
Im Rahmen einer "F&E Mittelstandsoffensive" werde es eine Erweiterung der steuerlichen Maßnahmen
(vor allem eine Berücksichtigung der Auftragsforschung) geben und weiters eine Verbesserung der Rahmenbedingungen
für Privat- und Risikokapital.
Auch die öffentliche Beschaffung, so der Minister weiter, werde in Zukunft verstärkt zur Stärkung
von F&E eingesetzt, indem Innovationsaspekte bei Beschaffungen konsequent berücksichtigt werden. Dazu
werde eine Arbeitsgruppe im Ministerium einen praxisorientierten Leitfaden für die innovationsfördernde
Gestaltung von Ausschreibungen erstellen, wobei vor allem die Möglichkeiten der Steigerung von privaten F&E-Aktivitäten
ausgelotet werden sollen.
Bartenstein erinnerte sodann an das Drei-Säulen-Fundament, das die österreichische Bundesregierung in
ihrer finanz- und wirtschaftspolitischen Strategie seit dem Jahr 2000 verfolge und einen ausgeglichenen Staatshaushalt
über den Konjunkturzyklus, eine nachhaltige substantielle Senkung der Steuern und Abgaben und drittens mehr
Wachstum durch Investitionen in Bildung, Forschung und Infrastruktur umfasse. Das bedeutendste und umfangreichste
Maßnahmenpaket sei in diesem Zusammenhang wohl die Steuerreform 2004/2005 mit einer Nettoentlastung von ca.
drei Milliarden Euro bzw. 1,3 % des BIP gewesen, so der Minister.
Vorteile des Wirtschaftsstandorts Österreich
Diese Maßnahmen hätten dem Wirtschaftsstandort Österreich weitere Vorteile gebracht, setzte Bartenstein
fort: Österreich verfüge über eine höhere Produktivität, niedrigere Arbeitskosten, steuerliche
Vorteile und einen flexibleren Arbeitsmarkt. Um diese Vorteile zu halten und damit weiteres Wachstum zu sichern,
werde es zu einer weiteren Reduzierung der Belastungen bei Steuern und Sozialabgaben kommen. Österreich sei
es bereits gelungen die Abgabenquote (Steuern und Abgaben) von 43,4 % im Jahr 2000 auf ca. 42 % im Jahr 2005 zu
reduzieren und werde das Ziel der 40 % -Marke noch vor 2010 zu erreichen, zeigte sich der Minister zuversichtlich. |