Wien (zoovienna) - Schönbrunns junger Sibirischer Tiger war vor wenigen Tagen zum ersten Mal im
Leben mit blankem Eis konfrontiert. Die Mutter stupste ihn behutsam auf den gefrorenen Teich. Was eine glatte Eisfläche
bewirken kann, musste er allein erlernen. Ergebnis: Selbst vier Pfoten können zu wenig sein.
Foto: Heinrich Forberger/Tiergarten Schönbrunn
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Der junge Tiger "Igor" kam 28. Juni in Wien zur Welt. Die Zucht von Sibirischen Tigern erfolgt im
Rahmen eines Programms der europäischen Zoologischen Gärten.
Sibirische Tiger werden auf den Roten Listen der UN-Naturschutzbehörde als "vom Aussterben bedroht"
bezeichnet - wegen der nicht einzudämmenden Wilderei und des Verlusts ihres Lebensraumes. Die Gemeinschaft
der Zoos hat deshalb die Funktion einer Arche übernommen. Sollte sich die politische und ökologische
Situation in der Heimat der Sibirischen Tiger stabilisieren, könnten dort Jungtiere aus Zoos wieder angesiedelt
werden.
In den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen wird jede gefährdete Tierart von einem wissenschaftlichen
Koordinator betreut. Er führt ein genaues Zuchtbuch, in dem alle in Europa in einem Zoo lebenden Individuen
der jeweiligen Art und ihre Verwandtschaftsgrade verzeichnet sind. Der Koordinator entscheidet in Zusammenarbeit
mit einem Komitee, welche Tiere zur Zucht zugelassen werden und welche Tiere in welchen Zoos zusammengeführt
werden.
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