Bis 20. Jänner im NÖ Landhaus zu sehen
St. Pölten (nlk) - Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Genfer Flüchtlingskonvention
eröffneten im Foyer des Hauses 1A im NÖ Landhaus in St. Pölten die Landesrätinnen Dr. Petra
Bohuslav und Christa Kranzl am Dienstag (10. 01.) die Wanderausstellung „50 Jahre Flüchtlingsland Österreich
– Wege zur Integration“. Die vom Österreichischen Integrationsfonds gestaltete Schau dokumentiert die umfangreiche
Flüchtlingsarbeit und Flüchtlingsgeschichte in Österreich. Schwerpunkte sind die Entwicklung des
Asylrechts auf europäischer Ebene, die Entstehung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich sowie
Beispiele erfolgreicher Integrationspolitik. Im Rahmen der Schau wird nicht nur Österreichs wiederholtes Bekenntnis
zur Konvention und seine politische sowie rechtliche Bedeutung dokumentiert, sondern auch dem Schicksal der Menschen
als Flüchtlinge besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Bohuslav begrüßte bei der Eröffnung junge Tänzerinnen aus Tschetschenien in deren Landessprache,
um zugleich auch darauf zu verweisen, wie wichtig die Rolle der Sprache für die gegenseitige Verständigung
sei. Zudem erinnerte sie an die großen Flüchtlingswellen 1956 (Ungarn), 1968 (Tschechoslowakei), 1981
(Polen) und auf jene Anfang der neunziger Jahre (ehemaliges Jugoslawien): „Mehr als zwei Millionen Menschen haben
seit 1945 in Österreich Zuflucht gefunden, davon eine Million dauerhaft.“ Notwendig seien auch der Schutz
vor Missbrauch und eine klare Trennung zwischen Einwanderung und Durchwanderung einerseits sowie Asyl andererseits.
„Nur wenn man Verfolgte ‚sauber’ von Einwanderungswilligen trennt, kann der Kerngedanke des Asylrechts gewahrt
werden“, sagte Bohuslav, die eine Bekämpfung des Schlepperwesens und der organisierten Kriminalität als
wichtige Herausforderungen der heutigen Zeit nannte.
„Der Österreichische Integrationsfonds und seine Mitarbeiter leisten zusammen mit den vielen hilfsbereiten
Bürgern in unserem Land eine großartige Flüchtlingsarbeit. All das, was wir abstrakt in Verträgen,
Gesetzen und Programmen diskutieren, wird dadurch mit Leben, Engagement, Leidenschaft und viel Arbeit erfüllt“,
betonte Kranzl. Mit der Arbeit in den Integrationswohnhäusern, mit dem Angebot von Wohnungen und Starthilfen
für den Einstieg in den Arbeitsmarkt werde ein erster und wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Integration
in Österreich gesetzt. |