St. Pölten (nöwpd) - Auf die großen wirtschaftlichen Chancen,
die der slowakische Markt momentan den österreichischen und wegen der geographischen Nähe
insbesondere den niederösterreichischen Unternehmen bietet, macht Konstantin Bekos, der Handelsdelegierte
für die Slowakei, aufmerksam. "In der Slowakei läuft zur Zeit eine der tiefgreifendsten Gesundheitsreformen
Europas. Dadurch ergeben sich für unsere Betriebe viele attraktive Investitionsmöglichkeiten, vor allem
durch die Konsolidierung einzelner Bereiche, wie etwa bei Spitälern, Labors oder Apotheken", teilt Bekos
dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Für österreichische Firmen, die auf dem Feld des Gesundheitswesens
in der Slowakei aktiv werden wollen, bereite die Außenhandelsstelle in Pressburg ein entsprechendes Informationspaket
vor, das ab Anfang Februar erhältlich sein wird.
Auch der boomende slowakische Immobilienmarkt könne Investoren aus Österreich gut gebrauchen das
gelte vor allem für die Hauptstadt Bratislava. "2006 werden die Büroflächen in Pressburg um
weitere 80.000 Quadratmeter wachsen, womit man den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2001 überbieten wird können.
Das Interesse konzentriert sich dabei auf den Bau von Büros in der höchsten Kategorie, wonach es noch
immer Nachfrage gibt", informiert Bekos.
Im Rahmen der größten slowakischen Baumesse CONECO, die Anfang April stattfindet, organisiert die Außenhandelsstelle
der Wirtschaftskammer deshalb einen "Austria Showcase" zum Thema Innenausstattung. "Wir möchten
damit Produzenten und Händler von hochwertigen Einrichtungsgegenständen ansprechen. Die Fachleute sollen
dann vor Ort die für sie wichtigen Kontakte mit slowakischen Experten, wie z.B. Architekten, knüpfen",
so Bekos.
Ein Wirtschaftszweig, bei dem die NÖ Unternehmen auf großes Know-how verweisen können, der jenseits
der March aber noch gänzlich in den Kinderschuhen steckt, ist der Holzbau. Eine bereits fix und fertig ausgearbeitete
Studie zum Thema Holzmarkt in der Slowakei soll jetzt die Basis für gezieltes Marketing liefern. "Wir
wollen die heimischen Betriebe zuerst mit Branchenseminaren in Österreich informieren und dann anschließend
in der Slowakei einen groß angelegten Werbefeldzugs mittels Roadshow oder Projekten, ähnlich jenen wie
in der Blauen Lagune bei der SCS, starten", kündigt der Handelsdelegierte an.
Obwohl die Platzierung österreichischer Lebensmittel im slowakischen Handel aufgrund der hohen Preissensibilität
schwierig ist, "entwickelt sich hier - vor allem im Raum Bratislava - eine immer wohlhabendere Schicht, die
viel Wert auf Qualität und Herkunft der Ware legt. Insbesondere Biolebensmittel erleben außerordentliche
Zuwachsraten. Auch in der schnell wachsenden hochwertigen Hotellerie und Gastronomie tun sich für österreichische
Lebensmittel große Chancen auf", gibt Bekos bekannt.
Seit dem EU-Beitritt der Slowakei habe sich die österreichische Außenhandelsstelle in Pressburg "weg
von einer Info- und Interventionsstelle in Sachen Einfuhr-, Zoll-, und sonstiger Formalitäten, hin zu einem
Kompetenzzentrum mit unterschiedlichen Branchenspezialisierungen, wie z.B. Automobil, Gesundheit, Umwelttechnik,
Holz, Lebensmittel etc., entwickelt. Die Zahl der Anfragen von österreichischer Seite steigt stetig",
erklärt Bekos. Österreich ist in der Slowakei mit einem 15-prozentigen Anteil am Gesamtvolumen und ca.
1.900 Niederlassungen der drittgrößte ausländische Investor. |