"Women and Health – Future and Wealth!"
– Gesundheits- und Frauenministerin Maria Rauch-Kallat konzentriert sich auf vier Schwerpunkte
Wien (bmaa) - Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Bundesministerin Maria Rauch-Kallat
am Freitag (20. 01.) ein ambitioniertes Arbeitsprogramm für die österreichische Ratspräsidentschaft.
Im gesundheitspolitischen Bereich werden Diabetes und Frauengesundheit thematisiert: „Parallel zu einer Expertenkonferenz
Mitte Februar starten österreichweite Informationskampagnen, die auf die Gefahr einer unerkannten Diabeteserkrankung
hinweisen und über präventive Maßnahmen aufklären“, so die Ministerin. „Die Prognosen der
WHO sowie die Ergebnisse des ersten österreichischen Diabetesberichtes verdeutlichen den Handlungsbedarf.
Weltweit sind derzeit 170 Millionen Menschen erkrankt, davon allein 22,5 Millionen in Europa.“ Im Rahmen der Konferenz
werden einerseits der österreichische Diabetesbericht auf europäischer Ebene präsentiert und anderseits
Lösungsvorschläge im Bereich Prävention und Disease Management erarbeitet.
Den zweiten Schwerpunkt bildet die Frauengesundheit und hier insbesondere die vier Krankheitsbilder Endometriose,
Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen (Herz-Kreislauf) sowie Rauchen/Lungenkrebs. „Gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
haben Frauen eine höhere Mortalität als Männer. Hier ist mehr Geschlechtersensibilität gefordert,
um Symptome richtig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Frauen sind keine Männer und diesem Umstand
muss auch in der medizinischen Ausbildung und Behandlung Rechnung getragen werden.“ Ziel der österreichischen
Präsidentschaft sei die Initiierung eines europäischen Frauengesundheitsberichtes, der den Status aller
25 EU-Mitglieder in diesem Bereich dokumentiert.
„Harmful Traditional Practices“, also Genitalverstümmelung, Zwangsehe und Ehrenmorde – stellen zunehmend auch
innerhalb der EU ein Problem dar. „Auf nationaler Ebene habe ich gemeinsam mit allen österreichischen Ministerinnen
schon im September 2005 ein Maßnahmenpaket gegen traditionsbedingte Gewalt an Frauen präsentiert. Im
Rahmen einer Minister/innenkonferenz soll nun auf europäischer Ebene versucht werden, Wege und Methoden bestmöglicher
Hilfestellung für die Betroffenen, aber auch hinsichtlich notwendiger Information und Aufklärung der
männlichen Familienangehörigen, zu erarbeiten.“
Im Mai 2006 wird eine Expert/innenkonferenz über Maßnahmen zur schrittweisen Schließung der so
genannten „Einkommensschere“ – dem vierten Schwerpunkt – diskutieren. Unter dem Vorsitz der österreichischen
Frauenministerin Rauch-Kallat und des Kommissars für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit, Vladimir
Spidla, werden u.a. Vertreterinnen und Vertreter der Gleichbehandlungsinstitutionen in den Mitgliedstaaten, Studienautorinnen
und -autoren sowie Vertreterinnen und Vertreter der Sozialpartner zu Wort kommen. |