Die Zahl der Phishing-Attacken ist angestiegen. Die Beamten des Bundeskriminalamts bearbeiten
derzeit etwa 60 Fälle; der Gesamtschaden beträgt ca. 200.000 Euro
Wien (bmi) - Es beginnt mit einer offiziell anmutenden E-Mail einer Bank oder eines Versandhauses. Der Empfänger
des E-Mails wird aufgefordert, Konto- und Zugangsdaten bekanntzugeben. Hinter den Mails stecken Betrüger.
Sie räumen die Konten ihrer Opfer leer, sobald sie die Informationen haben.
Das österreichische Bundeskriminalamt verzeichnet seit Mitte Oktober 2005 ein vermehrtes Auftreten der so
genannten "Phishing"-Attacken. Immer wieder fallen Menschen auf die Tricks der Betrüger herein.
Die Beamtinnen und Beamten des Bundeskriminalamts bearbeiten derzeit etwa 60 Phishing-Fälle.
Der Begriff "Phishing" ist eine Kombination aus den Wörtern Passwort und Fishing. Die Täter
"fischen" nach den Passwörtern ihrer Opfer. Die Methoden der Datenbeschaffung variieren leicht.
Die Täter fordern, getarnt als Bankinstitut, in ihrem Mail zum Besuch einer bestimmten Webseite auf, wo der
Bankkunde seine Zugangsdaten für das Bankkonto hinterlassen soll. Oder sie schicken, in das Mail eingebettet,
das Formular gleich mit, in das das Passwort eingegeben werden soll. Oft verlangen sie die Eingabe von zwei Transaktionsnummern
(TAN). Haben sie die Nummern bekommen, ändern sie mit der einen TAN den Zugangscode zum Konto, so dass der
Eigentümer keinen Zugriff mehr hat. Mit der der anderen Nummer räumen sie das Konto leer.
Phishing-Mails erwecken auf den ersten Blick den Anschein von Echtheit und Seriosität, bei genauerem Hinsehen
sind sie aber leicht zu enttarnen. Die Anrede in den Schreiben ist unpersönlich wie "Sehr geehrter Herr"
oder "Sehr geehrter Kunde". Im üblichen Geschäftsverkehr wird man normalerweise mit dem Namen
angesprochen. Die Mailtexte beinhalten oft schwere Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Beispielsweise werden Umlaute
nicht beachtet und ungebräuchliche Wörter wie "eintasten" anstatt "eingeben" verwendet.
Banken und Versandhäuser fordern nie per E-Mail zur Bekanntgabe persönlicher Daten auf.
Wer Opfer eines Phishing-Angriffes geworden ist, soll unverzüglich die Polizei und das entsprechende Unternehmen
informieren, in dessen Namen das falsche Mail geschickt wurde. Das gefälschte Mail sollte gespeichert und
für polizeiliche Ermittlungen bereitgehalten werden. Wenn möglich sollte man die gestohlenen Passwörter
sofort ändern. So werden die Originalcodes für die Betrüger unbrauchbar. |