Wien (arbö) - Die aktuellen Schneefälle im Westen Österreichs samt Staus durch hängen
gebliebene Lkw mit Sommerreifen rufen nicht nur das völlige Verkehrschaos in Erinnerung, das im vergangenen
Dezember - ebenfalls durch sommerbereifte Lkw - auf der A2 zwischen Villach und der Staatsgrenze ausgelöst
worden war. Die damals vom ARBÖ angeregte Einführung einer Winterreifenpflicht für Lkw hat der Verkehrsminister
nun aufgegriffen, sein Entwurf zur Novelle des Kraftfahrgesetzes 1967 (27. KFG-Novelle) wird vom ARBÖ begrüßt.
"Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben", unterstreicht ARBÖ-Generalsekretär Dr. Rudolf
Hellar.
Wie sich jetzt wieder gezeigt hat, sind heute Mittwoch vor allem auf der B179 Fernpassstrecke im Bereich des Fernpasses
viele Lkw auf der schneeglatten Fahrbahn hängen geblieben und haben umfangreiche Verkehrsbehinderungen hervorgerufen.
Ohne geeignete Winterreifen haben gerade diese schweren Brummis bei Schnee Schwierigkeiten mit der Bodenhaftung.
Schneeketten werden von den Fahrern häufig erst im allerletzten Moment angelegt. In der Folge wird auch der
Pkw-Verkehr durch querstehende oder hängen gebliebene Lkw blockiert
Anders als manche private Pkw-Fahrer müssen Lkw-Fahrer ihren Beruf auch an Wintertagen ausüben, können
das Fahrzeug nicht einfach stehen lassen oder auf Öffis ausweichen. Dr. Hellar: "Erfahrungsgemäß
verzichten zahlreiche Frächter aus Kostengründen auf Winterreifen und gehen davon aus, dass ihre Lenker
bei winterlichen Fahrverhältnissen Ketten über die Sommerreifen anlegen." Bei Einschätzung
der winterlichen Fahrverhältnissen kann es zu Problemen kommen, vor allem wenn die Lkw-Lenker mit den alpinen
Straßenverhältnissen nicht vertraut sind. "Hier wird auf Kosten der Verkehrssicherheit gespart",
vermeint der ARBÖ-Generalsekretär. |