Bartenstein: Erdgasversorgung Europas muss auf sichere Beine gestellt werden  

erstellt am
18. 01. 06

Dringlichkeitsdebatte zur Energiepolitik im Plenum des Europäischen Parlaments
Straßburg (bmaa) - Der Jahresbeginn hat gezeigt, dass Europa die sichere Versorgung mit Energie nicht als Selbstverständlichkeit betrachten kann. Jetzt gilt es aus den Ereignissen die richtigen Lehren zu ziehen und Maßnahmen für die langfristige sichere Versorgung Europas mit Erdgas zu setzen", betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister und EU-Ratspräsident Martin Bartenstein am Dienstag (17. 01.) anlässlich einer Dringlichkeitsdebatte zur Energiepolitik vor dem Plenum des Europäischen Parlaments in Strassburg. Mit einer diplomatischen Initiative sei es der Europäischen Kommission und der Österreichischen Präsidentschaft gelungen, den ungestörten und kontinuierlichen Transport von Gas aus Russland durch die Ukraine in die EU wieder herzustellen, merkte Bartenstein an.

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung einer sicheren Gasversorgung ist für Bartenstein die Diversifizierung der Herkunftsquellen und der Transportrouten (zum Beispiel werden durch die 3.300 Kilometer lange "Nabucco"-Pipeline aus dem kaspischen Raum und über die Türkei in der Endausbaustufe im Jahre 2020 zwischen 25 und 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr auf einer neuen Route in die EU transportiert). Weiters tritt Bartenstein für den forcierten Einsatz von Liquified Natural Gas - einen Ausbau der Kapazitäten von derzeit 60 auf 160 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2010 - ein sowie für eine erhöhte Transparenz auf den Kohlenwasserstoffmärkten, um die hohe Preisvolatilität zu reduzieren und stabile, den Markt widerspiegelnde Preise sicher zu stellen.

Bartenstein sprach sich auch für eine vermehrte Speicherung von Gasvorräten, einen verstärkten innergemeinschaftlichen Austausch von Gas und eine Verbesserung der Energieeffizienz auf der Verbraucherseite aus. Die Nutzung der Kernenergie ist für ihn "keine Option" und in Österreich definitiv auszuschließen.
     
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