Dringlichkeitsdebatte zur Energiepolitik im Plenum des Europäischen Parlaments
Straßburg (bmaa) - Der Jahresbeginn hat gezeigt, dass Europa die sichere Versorgung mit Energie
nicht als Selbstverständlichkeit betrachten kann. Jetzt gilt es aus den Ereignissen die richtigen Lehren zu
ziehen und Maßnahmen für die langfristige sichere Versorgung Europas mit Erdgas zu setzen", betonte
Wirtschafts- und Arbeitsminister und EU-Ratspräsident Martin Bartenstein am Dienstag (17. 01.) anlässlich
einer Dringlichkeitsdebatte zur Energiepolitik vor dem Plenum des Europäischen Parlaments in Strassburg. Mit
einer diplomatischen Initiative sei es der Europäischen Kommission und der Österreichischen Präsidentschaft
gelungen, den ungestörten und kontinuierlichen Transport von Gas aus Russland durch die Ukraine in die EU
wieder herzustellen, merkte Bartenstein an.
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung einer sicheren Gasversorgung ist für Bartenstein die Diversifizierung
der Herkunftsquellen und der Transportrouten (zum Beispiel werden durch die 3.300 Kilometer lange "Nabucco"-Pipeline
aus dem kaspischen Raum und über die Türkei in der Endausbaustufe im Jahre 2020 zwischen 25 und 31 Milliarden
Kubikmeter Erdgas pro Jahr auf einer neuen Route in die EU transportiert). Weiters tritt Bartenstein für den
forcierten Einsatz von Liquified Natural Gas - einen Ausbau der Kapazitäten von derzeit 60 auf 160 Milliarden
Kubikmeter im Jahr 2010 - ein sowie für eine erhöhte Transparenz auf den Kohlenwasserstoffmärkten,
um die hohe Preisvolatilität zu reduzieren und stabile, den Markt widerspiegelnde Preise sicher zu stellen.
Bartenstein sprach sich auch für eine vermehrte Speicherung von Gasvorräten, einen verstärkten innergemeinschaftlichen
Austausch von Gas und eine Verbesserung der Energieeffizienz auf der Verbraucherseite aus. Die Nutzung der Kernenergie
ist für ihn "keine Option" und in Österreich definitiv auszuschließen. |