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Babynahrungshersteller Hipp droht mit Wechsel nach Österreich |
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Mit Sorge um Lockerung des BRD-Gentechnikgesetzes begründet Linz/Berlin (aiz.info) - Der deutsche Babynahrungshersteller Hipp hat laut Medienberichten gedroht, ein neues Werk außerhalb von Deutschland zu errichten, wenn dort das Gentechnikgesetz gelockert werden sollte. Ein neuer Standort in Oberösterreich wäre dann möglich. "Wir garantieren unseren Kunden, dass sie nur absolut gentechnikfreie Produkte bekommen. Wenn wir die entsprechenden Rohstoffe in Deutschland nicht mehr erhalten, werden wir diese im Ausland besorgen", sagte Firmenchef Claus Hipp der "Berliner Zeitung" (Wochenendausgabe). Auch mit der Verlagerung seiner Produktion drohte er. Dafür würde sich insbesondere Oberösterreich anbieten, denn dort produziert der bayerische Babynahrungs- Konzern bereits in Gmunden. Bereits seit längerem wird auch über ein Werk für Milchprodukte im Mühlviertel verhandelt. Der oberösterreichische Agrarlandesrat Josef Stockinger und Umweltlandesrat Rudi Anschober sehen gute Chancen für ein weiteres Hipp-Werk in ihrem Bundesland. Oberösterreich hat zudem zusammen mit der Toskana ein Netzwerk gentechnikfreier Regionen in Europa gegründet, das inzwischen bereits zahlreiche Mitglieder umfasst. Oberösterreich plante außerdem ein Gentechnik-Verbotsgesetz. Argumentiert wird vor allem, dass wegen der kleinstrukturierten Landwirtschaft kein Nebeneinander von Landwirtschaft mit und ohne gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sowie Biolandwirtschaft möglich sei. Das Gesetz wurde - wie berichtet - allerdings vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) aufgehoben. Gegen diese Entscheidung will Oberösterreich alle rechtlich möglichen Schritte unternehmen. Außerdem ist ein neues Gentechnik-Vorsorgegesetz geplant, in dem derart hohe Hürden für den Einsatz von GVO enthalten sind, dass er de facto unmöglich wird. Der deutsche Landwirtschaftsminister Horst Seehofer äußerte sich nicht konkret zu Hipps Überlegungen, sondern versicherte lediglich: "Wir werden nichts tun, was dem Schutz von Umwelt und Menschen schadet." Die Entscheidung über den künftigen Einsatz der Gentechnik im Ernährungsbereich solle der Verbraucher mit seiner Kaufentscheidung treffen. Er trete daher für eine Kennzeichnungspflicht ein. Hipp mit Sitz in Pfaffenhofen beschäftigt zirka 1.000 Mitarbeiter und ist weltweit der größte Verarbeiter organisch-biologischer Rohstoffe. Mehr als 3.000 Landwirte sind in verschiedenen Ländern für Hipp an der Erzeugung von Bio-Obst, Bio-Gemüse und Bio-Fleisch beteiligt. Schon heute kauft das Unternehmen große Mengen Gemüse in Österreich ein. Auch wenn die Produktion ins Ausland verlagert werden sollte, schließt der Firmenchef den damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen in seinem Heimatland aus. "Produktforschung, Entwicklung und Kontrolle bleiben definitiv in Deutschland", so Hipp. |
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