Digitalisierungsbericht: Noch heuer Digital-TV im Regelbetrieb
Wien (pk) - Der nun vorliegende Digitalisierungsbericht 2005 (III-192 d.B.) gibt einen Überblick
über den Fortgang der Arbeiten zur Einführung eines digitalen Rundfunks in Österreich, resümiert
über den Testbetrieb für digitales terrestrisches Fernsehen in Graz und legt die wesentlichen Annahmen
für die weitere Entwicklung auf diesem Gebiet dar.
Zur Forcierung des Umstiegs auf die digitale Rundfunkübertragung stehen jährlich 6,75 Mill. € aus dem
Digitalisierungsfonds zur Verfügung. Im März des abgelaufenen Jahres wurden die Richtlinien dieses bei
der RTR-GmbH eingerichteten Fonds von der Europäischen Kommission als staatliche Beihilfe genehmigt. Ein plattformübergreifendes
Förderkonzept für die Verwendung der Mittel ist nun in Ausarbeitung.
Positive Erkenntnisse aus Testbetrieb in Graz
Was den Testbetrieb für digitales terrestrisches Fernsehen in Graz im Sommer 2004 betrifft, spricht der Bericht
von positiven Ergebnissen. Österreichischen Fernsehveranstaltern und IT-Unternehmen sei durch dieses Projekt
die Möglichkeit geboten worden, vielfältige Applikationen und Zusatzdienste auf Basis des europäischen
offenen Standards MHP zu testen. Die dabei erzielten Erkenntnisse – sowohl in technischer als auch in konsumentenbezogener
Sicht - werden, wie der Bericht ankündigt, in die Planungen und Weiterentwicklungen der Digitalisierungsmaßnahmen
einfließen.
Ab 2010 nur noch Digital-TV
Als wesentlichsten Schritt des Jahres 2005 wertet der Bericht das im Mai begonnene Ausschreibungsverfahren für
die Multiplex-Zulassung. Mit Ende der Ausschreibungsfrist ist bei der KommAustria ein entsprechender Antrag der
ORS GmbH und Co KG, einer Tochtergesellschaft des ORF, eingelangt. Nach den Worten des Berichtes ist nun bei positivem
Abschluss des Verfahrens zu erwarten, dass noch im Laufe des Jahres 2006 der Regelbetrieb für digitales terrestrisches
Fernsehen aufgenommen wird. Die komplette Abschaltung aller analogen TV-Frequenzen soll bis spätestens 2010
erfolgen.
Der Bericht rechnet damit, dass der Übergang zu digitaler terrestrischer Fernsehübertragung zu einem
größeren Angebot an terrestrisch verfügbaren Programmen führen wird. Zu erwarten sind ferner
zusätzliche Dienste und erweiterte Möglichkeiten einer mobilen Nutzung. Somit trägt die Einführung
digitaler Rundfunkübertragung auch zur effizienteren Nutzung des Frequenzspektrums bei und ermöglicht
technologische und programmliche Innovationen, heißt es im Bericht. |