Seefeld im Focus der Proteom-Forschung  

erstellt am
17. 01. 06

Innsbrucker Wissenschaftler setzen wichtige Akzente
Innsbruck/Seefeld (universität) - In den kommenden Tagen ist Seefeld einmal mehr das Zentrum der österreichischen und internationalen Proteomforschung. Bereits zum dritten Mal kommen heuer arrivierte Wissenschaftler mit Nachwuchsforschern zusammen, um die aktuellen Fragen in diesem sich weltweit rasant entwickelnden Forschungsbereich zu diskutieren. Den beiden Innsbrucker Wissenschaftlern Prof. Günther Bonn (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) und Prof. Lukas Huber (Medizinische Universität Innsbruck) ist es im Rahmen der Austrian Proteomics Platform gelungen, die österreichische Forschungsentwicklung international sichtbar zu machen. Erst kürzlich haben der Rat für Forschung und Technologieentwicklung und das Wissenschaftsministerium beschlossen, diese Initiative im Rahmen des GEN-AU-Projekts für weitere drei Jahre zu unterstützen.

Durch Proteomuntersuchungen unter exakt definierten Bedingungen erhoffen sich die Grundlagenforscher metabolische Netzwerke, Netzwerke der Signaltransduktion sowie physiologische wie auch pathologische Zustände besser verstehen zu lernen. Dazu der Direktor des Biozentrums der Medizinischen Universität Innsbruck, Prof. Lukas Huber: "Diese neuen Technologien stoßen auch eine Tür in Richtung Diagnostik und Therapiebegleitung mit ungeheurem Potential auf." Deshalb haben die Innsbrucker Proteomforscher die führenden internationalen Experten zusammen mit den jungen Forschern des österreichischen Genforschungsprogramms GEN-AU nach Seefeld zu einem Kongress eingeladen. "Wir sind weltweit bereits mit den Besten auf diesem Forschungsgebiet ganz vorne mit dabei und möchten daher mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen die neuesten Technologien und Konzepte in Seefeld diskutieren", betont Prof. Günther Bonn, stellvertretender Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung und Vorstand des Instituts für Analytische Chemie und Radiochemie an der Leopold-Franzens-Universität.

Österreichweit gemeinsam agieren
Die Austrian Proteomics Platform ist ein Verbundprojekt im Rahmen des Österreichischen Genomforschungsprogramms GEN-AU, das die wissenschaftliche Expertise in diesem sich sehr rasant entwickelnden Wissenschaftsgebiet bündeln soll. Bereits nach den ersten drei Jahren zeigen sich mit über 30 Publikationen und mehreren Patenten deutliche Erfolge für die österreichische Proteomforschung, die nun auf der Landkarte der internationalen Forschung deutlich sichtbar gemacht werden konnte. Grund genug für das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst und den Rat für Forschung und Technologieentwicklung die Austrian Proteomics Platform nach einer äußerst positiv verlaufenen internationalen Begutachtung auch in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 2,25 Mio. Euro zu unterstützen.

Den Genfunktionen auf der Spur
Die Entschlüsselung des Humangenoms gilt als einer der Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte. Auf Basis der ersten menschlichen Genomsequenz wird die Anzahl der menschlichen Gene auf rund 30.000 geschätzt. Doch das scheinbare Ende ist für die Wissenschaft erst der Anfang. Zwar kennt man inzwischen sozusagen das Alphabet des Genoms, doch die daraus gebildeten Worte (Gene) und ihre Bedeutung (die Genfunktion) sind großteils noch unbekannt. Weitgehend unbekannt sind auch die Arbeiter der menschlichen Zellen, die Proteine (Eiweiße). Diese "ausführenden Organe einer Körperzelle" sind maßgeblich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt. Mit ein Grund, warum "proteomics", die Erforschung des menschlichen Proteoms, der Gesamtheit aller Proteine, derzeit weltweit vorangetrieben und finanziell gefördert wird.

Das Internationale Symposium der Austrian Proteom Platform findet vom 16. bis 19. Jänner 2006 in Seefeld statt. Mehr Informationen zur Veranstaltung und das genaue Programm finden Sie unter http://www.proteomics.or.at.
     
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