Wien (börse) - Um 10.53 Uhr hat der Wiener Leitindex ATX am Montag (30. 01.) erstmals die 4.000
Punkte-Marke durchbrochen. Bereits das dritte Jahr in Serie setzt der ATX damit seinen Höhenflug fort: Im
Juli 2004 „knackte“ er den 2000er, nur ein knappes Jahr darauf fiel die 3.000 Punkte-Marke. In den vergangenen
drei Jahren lag die ATX-Performance mit rund 35 % (2003), 57 % (2004) und 51 % (2005) jeweils weit über dem
internationalen Schnitt.
Österreichische Anleger profitieren in viel zu geringem Ausmaß von der überdurchschnittlichen Performance
des heimischen Aktienmarktes
Wer in den letzten Jahren in einen Österreich-Fonds investierte, der konnte sich über jährliche
Zuwachsraten freuen, die zum Teil sogar noch über jenen des ATX lagen. „Trotz dieser ebenso beeindruckenden
wie nachhaltigen Entwicklung haben die Österreicher die Ertragschancen, die sich auf dem österreichischen
Kapitalmarkt bieten, in noch viel zu geringem Ausmaß erkannt“ wundert sich Dr. Michael Buhl, Mitglied des
Vorstands der Wiener Börse AG. „Nach wie vor ist das Sparbuch die beliebteste Anlageform. Gerade einmal 7
% der Österreicher sind im Besitz von Aktien. Hier bleibt viel Geld einfach liegen“, so Buhl weiter.
Das von Analysten bereits seit langem erwartete „Ende der Party“ sieht Buhl nicht, denn: „Rund 80 % der ATX-Unternehmen
sind in Osteuropa engagiert, dessen dynamisches Wirtschaftswachstum sich auch in den kommenden Jahren als kurstreibender
Faktor erweisen wird.“
Ausländische Investmenthäuser sind auf den Zug schon längst aufgesprungen, ganz im Gegensatz zu
den österreichischen Anlegern: Während lediglich 2 % des Gesamtvermögens österreichischer Fondsgesellschaften
in österreichische Werte investiert wird, entfielen mit Ultimo 2005 bereits 54,5 % der Handelsumsätze
auf internationale Mitglieder. Dies spiegelt eine dynamische Entwicklung wider: Erst vor sechs Jahren lag der Anteil
ausländischer Mitglieder am Gesamtumsatz bei nahezu Null Prozent, vor zwei Jahren - Ende 2003 - betrug ihr
Anteil lediglich 23,2 %. |